„Ohne die Ehrenamtlichen würde das Vereinsleben nicht funktionieren!“

Für Gabriele Wrede verdient die Arbeit der Sportvereine große öffentliche Anerkennung.

Die Vizepräsidentin des Landessportbundes Berlin (Quelle: LSB)
Die Vizepräsidentin des Landessportbundes Berlin (Quelle: LSB)

Gabriele Wrede ist Vizepräsidentin für Sportentwicklung, Breiten- und Freizeitsport des Landessportbundes Berlin (LSB). Im Interview erzählt sie, inwiefern der Wettbewerb „Sterne des Sports“ das breitensportliche und ehrenamtliche Engagement der Vereine würdigt:

Liebe Gabriele Wrede,

Sie besuchen am 29.Januar die Verleihung der “Sterne des Sports“ in Gold. Worauf freuen Sie sich besonders?


Ich freue mich darüber, dass mit dieser Veranstaltung wieder einmal die vielseitigen breitensportlichen Aktivitäten in den Mittelpunkt rücken, die den Kern und die Basis der Arbeit in unseren Vereinen ausmachen. Mit dieser Arbeit können die Vereine nicht immer Aufmerksamkeit erreichen, deshalb ist es gut, dass es Aktionen wie „Sterne des Sports“ gibt. Der Ort und das feierliche Ambiente in der DZ Bank am Pariser Platz und natürlich vor allem die Anwesenheit von Bundespräsident Joachim Gauck, der die Siegervereine ehren wird, unterstreichen die besondere Bedeutung dieser Auszeichnungsveranstaltung.

Welche Bedeutung hat der Wettbewerb „Sterne des Sports“ aus Ihrer Sicht für den Breitensport?

Dieser Wettbewerb, der vom DOSB und von den Volks- und Raiffeisenbanken ins Leben gerufen wurde, würdigt die ehrenamtliche Arbeit und das Engagement der Vereine für das Gemeinwohl. Das ist wichtig und kann nicht oft genug gesagt werden. Denn ohne die Sportvereine wäre unsere Gesellschaft ärmer. In den Vereinen finden viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein zweites Zuhause, wo sie ihre Freizeit sinnvoll und gesund verbringen. Diese Arbeit der Vereine ist nicht selbstverständlich und verdient öffentliche Würdigung. Außerdem ist mit der Preisverleihung eine finanzielle Prämie verbunden. Das Geld können die Vereine natürlich gut gebrauchen. Der Berliner Landessieger von 2012 konnte bereits einen Scheck über 4000 Euro entgegennehmen.

Sie sind im letzten Jahr für Ihr ehrenamtliches Engagement vor allem für den Sport mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse geehrt worden. Wie wichtig ist das Ehrenamt für den Sport?


Die Ehrenamtlichkeit ist Grundpfeiler der Arbeit in unseren Vereinen und Verbänden. Allein in Berlin sind rund 60.000 Frauen und Männer ehrenamtlich im Sport aktiv. Sie arbeiten als Übungsleiter oder organisieren als Vorstandsmitglieder das Vereinsleben, stellen Veranstaltungen oder Wettbewerbe auf die Beine, fahren Kinder und Jugendliche zu Turnieren, waschen Trikots und vieles mehr. Kurz: Ohne die Ehrenamtlichen würde das Vereinsleben gar nicht funktionieren.

Sie waren Mitglied der Landes-Jury und haben die Bewerbungen gesichtet. Welchen Eindruck der Aktivitäten in den Berliner Vereinen haben Sie bekommen?

Allein 2012 haben sich unsere Vereine mit 67 Projekten um die Auszeichnung „Sterne des Sports“ beworben. Alle Projekte zeichneten sich durch große Ideenvielfalt und Kreativität aus. Dadurch wurde der Jury die Entscheidung unheimlich schwer gemacht.

Berlin schickt seinen Landessieger, den SV Blau-Weiß Spandau, ins Rennen um den Bundessieg. Wodurch hat sich der Verein qualifiziert?


Der Fußballverein aus Spandau hat mit seiner Aktion „Fußball und mehr – Lernwerkstatt im Verein“ den Wettbewerb auf Berliner Ebene gewonnen. Wie schon der Name der Initative sagt, geht es um mehr als sportliches Training. Es geht vor allem auch um Integration, denn in der Mannschaft spielen auch Bosnier, Serben, Mazedonier, Polen, Libanesen und Türken. Die Spieler der 1 B-Mannschaft erhalten dreimal in der Woche nach Schulschluss ein gemeinsames Mittagessen im Vereinsheim, bei Bedarf wird ihnen auch Nachhilfe-Unterricht von Studenten erteilt, ehe das Training beginnt. Darüber hinaus kümmert sich der Verein um Praktikumsplätze und Lehrstellen.

Räumen Sie den SV Blau-Weiß Spandau Chancen auf einen der vorderen Plätze ein?

Auf jeden Fall. Das Projekt des Vereins ist bemerkenswert. Seitdem Berliner Vereine an dem Bundeswettbewerb „Sterne des Sports“ teilnehmen, haben sie übrigens immer vordere Plätze belegt. 2006 gewannen die Weddinger Wiesel, 2007 belegte der Kinder- und Jugend-, Reit- und Fahrverein Zehlendorf Platz 4, 2008 wurde der TSV Berlin-Wittenau Vizemeister, 2009 kamen die Karower Dachse auf Platz 3, 2010 der SV Rot-Weiß Viktoria Mitte 08 ebenso auf Platz 3 und 2011 war auch der Tauchsportclub Adlershof im Pro Sport 24 e. V. mit einem beachtlichen siebenten Platz unter den Top Ten.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

(Quelle: wirkhaus)


  • Die Vizepräsidentin des Landessportbundes Berlin (Quelle: LSB)
    Die Vizepräsidentin des Landessportbundes Berlin (Quelle: LSB)