Der Budo Club Mühlheim: Glänzende Ergebnisse 2004 und erneut 2008 bei den „Sternen des Sports“

von links: Jessica Leim, Thomas Hofmann, Nicole Hofmann ( Foto: Budo Club Mühlheim); Skispringer Michael Uhrmann und Langläuferin Christine Schalchter
von links: Jessica Leim, Thomas Hofmann, Nicole Hofmann ( Foto: Budo Club Mühlheim); Skispringer Michael Uhrmann und Langläuferin Christine Schalchter

Thomas Hofmann ist ständig auf der Suche nach neuen Ideen. Und er hat eine Mission: „Ich will dem Behindertensport den Stellenwert verschaffen, der ihm zukommt“, sagt Hofmann. Vor elf Jahren hat er die „Judoka mit Behinderung“ gegründet. 2004 bekam der Budo Club Mühlheim dafür den „Großen Stern des Sports“ in Gold - als erster Verein überhaupt.

„Gerade Sportangebote für Behinderte haben oft mit dem Vorurteil zu kämpfen, dass die Vereine auf diesem Weg nur Fördergelder abgreifen wollen. Aber uns geht es um viel mehr: Wir versuchen, unseren Sportlern dabei zu helfen, eine bessere Körperbeherrschung zu lernen und mehr Selbstvertrauen zu bekommen, indem wir ihnen Erfolgserlebnisse verschaffen“, fasst Thomas Hofmann seine Ziele zusammen.

„Die ´Sterne des Sports´ sind vor diesem Hintergrund eine tolle Sache und spornen uns immer wieder an. Sogar heute werde ich noch auf unseren ersten Platz angesprochen. Es tut gut, so viel öffentliche Anerkennung zu bekommen“, sagt Hofmann. Neben dem ersten Platz beim Wettbewerb 2004 gehört die Abschlussgala in Berlin 2007 für ihn zu den Höhepunkten. „ Als ich damals als Ehrengast bei der Preisverleihung in Berlin dabei war, hat mir nach dem offiziellen Teil Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker die Hand geschüttelt und mir für mein Engagement gedankt. Das war schon ein ganz besonderes Erlebnis“, sagt  Hofmann und ist immer noch ein bisschen stolz auf diese Begegnung.

Wie positiv der Sport die Entwicklung von Behinderten beeinflusst, dafür ist seine 17-jährige Tochter das beste Beispiel: Nicole ist geistig behindert. Seit ihrer Geburt hat sie eine Entwicklungsstörung, kann kaum sprechen und ist auch körperlich eingeschränkt. Seit ihrem sechsten Lebensjahr trainiert sie regelmäßig Judo. Aber richtigen Ehrgeiz entwickelt sie inzwischen beim Skifahren.

„Dieses Kind lernt nie Skifahren. Das haben uns die Ärzte erzählt. Heute straft Nicole diese Prognosen Lügen. Sie steht so sicher und technisch perfekt auf den Brettern, dass wir uns nur selbst darüber wundern können“, erzählt der glückliche Vater.

Um die Begabung seiner Tochter zu fördern, hat Thomas Hofmann vor fünf Jahren das Zusatzprogramm „Wintersport aktiv“ für die „Judoka mit Behinderung“ gestartet. Mit drei alpinen Skiläuferinnen und einer Langläuferin beteiligte sich der Budo-Club Mühlheim 2005 zum ersten Mal an den Special Olympics. Nicole holte dabei gleich eine Bronzemedaille. Seitdem glänzen die Judoka mit wachsendem Erfolg auch auf der Piste. Die Bilanz der Special Olympics in Inzell 2009: Drei Skiläuferinnen, sechs Starts, zwei Goldmedaillen, und zwei Bronzemedaillen, einmal Platz vier und einmal Platz sechs.

Für „Wintersport aktiv“ hat der Budo-Club Mühlheim übrigens beim  Wettbewerb 2008 einen weiteren „Stern des Sports“ geholt: Auf lokaler Ebene gab es dafür den dritten Platz der Vereinigten Volks- und Raiffeisenbanken Maingau und ein Preisgeld von 1.000 Euro.

„Das Geld wird für Training und Wettbewerbe reserviert“, sagt Thomas Hofmann. Nächstes Jahr wollen die Skiläuferinnen noch besser trainieren und noch mehr erreichen. „Wir haben uns über diesen zweiten Erfolg bei den „Sternen des Sports“ sehr gefreut und bleiben dem Wettbewerb verbunden. Wir werden auf jeden Fall wieder antreten!“


  • von links: Jessica Leim, Thomas Hofmann, Nicole Hofmann ( Foto: Budo Club Mühlheim); Skispringer Michael Uhrmann und Langläuferin Christine Schalchter
    von links: Jessica Leim, Thomas Hofmann, Nicole Hofmann ( Foto: Budo Club Mühlheim); Skispringer Michael Uhrmann und Langläuferin Christine Schalchter
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