Zum ersten Mal seit der Wende habe ein Ministerpräsident Callenberg besucht, berichteten die Freie Presse aus Chemnitz und die Zeitschrift Blick. Der halbe Ort sei am vergangenen Mittwochabend auf den Beinen gewesen, um die Eröffnung des neuen "Village Bike 'n' Skate Park" der SG Callenberg durch Stanislaw Tillich mitzuerleben. Der Hauptinitiator des Projekts in der sächsischen Kleinstadt nahe Chemnitz, Oliver Feldmann, schildert die langwierige und ausdauernde Entwicklung des Vorzeige-Projekts und wie es zu der besonderen Würdigung durch den sächsischen Ministerpräsidenten kam.
Das Projekt des Vereins startete 2010 mit einem Verlust: Weil die örtliche Halfpipe abgerissen wurde, verloren die jugendlichen Skater und Dirt-Biker ihre Heimat. Was tun? Mit den Rädern in den Wald zurückziehen? Das gab schnell Ärger. Und so ergriff die Jugend des SG Callenberg die Initiative: Sie legte der Gemeinde die Pläne für einen eigenen Skatepark vor. Doch die Gemeinde war skeptisch. Die Jugendlichen sind sprunghaft, so die Befürchtung. Heute wollen sie einen Skatepark, morgen interessieren sie sich nicht mehr dafür. Doch weit gefehlt. Fünf Jahre lang warben die jungen Leute für ihre Idee - und sie wurden belohnt. Am Ende willigte die Gemeinde ein und alle krempelten die Ärmel hoch, um diesen einen Traum zu erfüllen: Den Village Bike- & Skatepark des SG Callenberg, der im Januar 2017 den verdienten "Sterne des Sports"-Publikumspreis 2016 erhielt.
„Der Gewinn des Publikumspreises hat viele unerwartete und wunderbare Aspekte nach sich gezogen“, sagt Oliver Feldmann. Er berichtet immer noch euphorisch von der „luxuriösen Festlichkeit in Berlin“ und die „noble Siegerprämie, die unserem Projekt wirklich gut tat“. Mit dem Publikumspreis habe man auch den letzten Widersachern des Projektes zeigen können, was „wir hier geschaffen haben“. Neben bundesweiten Print- und Fernsehmeldungen, Lob und Glückwünschen gab es vor allem viele Anfragen „von Jugend-Gruppen, Gemeinden, Kleinstädten, wie man denn so ein Projekt aufzieht, wie man so lange durchhält, wie das alles geplant und finanziert wurde. Wir waren nun die Fachkundigen auf diesem Gebiet und freuten uns sehr, unser Wissen und unsere gesammelten Erfahrungen weiter geben zu können“, freut sich Feldmann.
Nach dem Sieg in Berlin bekam der Bürgermeister von Callenberg, Daniel Röthig, ein offizielles Schreiben von Ministerpräsident Stanislaw Tillich, indem er ihn als Stellvertreter der Gemeinde und den Jugendlichen als treibende Kraft herzliche Glückwünsche ausrichtete. „Der Bürgermeister lud daraufhin den Ministerpräsidenten zu einem Besuch ein“, erzählt Feldmann. Und „wie es der Zufall so wollte, hatte Herr Tillich eh am Nachmittag einen Termin in Chemnitz- somit war ein Besuch bei uns im nahegelegenen Callenberg ein Muss“.
Rund 130.000 Euro hat die Dirtbike- und Skateboard-Anlage gekostet. 72.000 Euro Fördermittel organisierte die Gemeinde. "Wenn man junge Leute im Ort halten will, muss man etwas für die tun. Genau das ist hier passiert. Gut gemacht, Callenberg", lobte der Ministerpräsident am Ende seines Besuchs.
(Quelle: DOSB/Freie Presse)