Das Vereins-Motto: „Kleine Mädchen schlagen große Kerle“

Der SC Korb bringt das Ringen in die Schule.

Jugendtraining beim SC Korb (Foto: SC Korb)
Jugendtraining beim SC Korb (Foto: SC Korb)

Pippi Langstrumpf ist noch immer die Ausnahme. Die meisten Mädchen bekommen Ärger mit den Eltern, wenn sie ihre Muckis spielen lassen und mit anderen ihre Kräfte messen. Beim SC Korb in Baden-Württemberg sieht man das anders.

Die Ringer-Abteilung des Vereins hat eine über 100-jährige Tradition. Doch die Korber Löwen, die seit 1905 existieren, ruhen sich auf ihrer langen Geschichte nicht aus. Sie suchen immer neue Wege, um ihren Sport bekannt zu machen. Im vergangenen Jahr hat der Verein das Ringer-Sportabzeichen „Fair kämpfen“ entwickelt. In einem Kurs, der 10 Einheiten umfasst, können Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Sportunterrichts „fit wie Ringer“ werden, so der Verein. Mit diesem Programm bewirbt sich die Ringer-Abteilung dieses Jahr bei den „Sternen des Sports“ der Korber Bank eG.

Selbstbewusstsein stärken

Austoben tut allen gut. Während der Kurse haben auch die Mädchen sichtlich Spaß dabei, den Jugendtrainer des Vereins Joachim Krohlas auf die Matte zu werfen. Gerade weil er mindestens zwei Köpfe größer ist und einige Kilos mehr auf die Waage bringt – mit der richtigen Technik ist es kein Problem für sie, ihn umzuwerfen. Das gibt natürlich mächtig Selbstbewusstsein. Gleichzeitig ist Ringen ein unglaublich fairer Sport, auch das lernen die Schülerinnen und Schüler bei den Schnupperkursen. „In jedem Kind steckt ein kleiner Raufbold“, sagt Krohlas. „Aber um zu vermeiden, dass es weh tut, kann jeder Kampf mit dem Kommando `Stopp´ sofort unterbrochen werden.“ Der Gegner ist schließlich kein Feind, sondern ein Übungspartner. Darauf legen die Sportler großen Wert.

Für den Verein ist das Ringer-Sportabzeichen eine gute Möglichkeit, neue Talente zu entdecken und für den eigenen Sport zu werben. Die Kinder üben Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Geschicklichkeit. Am Ende gibt es eine Prüfung und wer sie besteht, darf eine Urkunde mit nach Hause nehmen.

Partnerschaft mit Tradition

Schon 15 Jahre arbeiten die Ringer des SC Korb mit den örtlichen Schulen zusammen. Die Schulleitungen und die Lehrerkollegien hatten für den Vorschlag von Anfang an ein offenes Ohr, heißt es beim Verein. Zu den Höhepunkten des Schuljahres gehören seit damals die Schulmeisterschaften im Ringen. „Wenn die Ringertrainer in den Sportstunden zeigen, was es heißt, fair zu kämpfen, kommen alle auf den Geschmack. Dann ist nicht mehr die Rede von Schlägerei, Brutalität und Verletzungen. Die Kontrahenten lernen sich an Regeln zu halten, den Partner zu respektieren, auf ihn zu achten und ihn nicht zu verletzen“, fasst Krohlas zusammen. Das scheint vielen zu gefallen. Nachwuchssorgen haben die Ringer des SC Korb seit ihrer Kooperation mit den Schulen jedenfalls nicht mehr.


  • Jugendtraining beim SC Korb (Foto: SC Korb)
    Jugendtraining beim SC Korb (Foto: SC Korb)
  • Auch bei den Mädchen gibt es keine Nachwuchssorgen (Foto: SC Korb)
    SC Korb Jugentraining 2
  • Dehnübungen sind auch für Ringer ein Muss (Foto: SC Korb)
    SC Korb Jugentraining 3