„Die Ehrenamtlichen halten den Verein in Bewegung“ - Helmut Rau, Minister für Kultus, Jugend und Sport in Baden-Württemberg im Interview

Helmut Rau, baden-württembergischer Minister für Kultus, Jugend und Sport (Foto: Kultusministerium Baden-Württemberg)
Helmut Rau, baden-württembergischer Minister für Kultus, Jugend und Sport (Foto: Kultusministerium Baden-Württemberg)

Der Minister für Kultus, Jugend und Sport in Baden-Württemberg, Helmut Rau (CDU), wird am 15. Dezember die diesjährigen „Sterne des Sports“ in Silber an die Gewinner auf Landesebene übergeben. Im Interview erklärt er, warum Sportvereine für den gesellschaftlichen Zusammenhalt so wichtig sind.

Welche Stellung und welchen Wert haben Sportvereine heute in unserer Gesellschaft?

Der Sport leistet einen außerordentlich wichtigen und vielseitigen Beitrag zur Gesunderhaltung einer Gesellschaft und zum Wohlbefinden eines Einzelnen. Dem Sport im Verein kommt dabei ein besonderer Stellenwert zu, denn dort werden Werte wie beispielsweise Toleranz, Fairness, Teamgeist vermittelt. Er ist Bindeglied zwischen Jung und Alt und zwischen Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund. Die Mitgliederzahlen der Sportvereine in Baden-Württemberg zeigen, dass der Sport im Verein bei den Bürgerinnen und Bürgern nach wie vor einen hohen Stellenwert hat. Über 3,7 Millionen Menschen sind allein in Baden-Württemberg Mitglied in einem der über 11.400 Sportvereine. Jeder dritte Baden-Württemberger treibt Sport im Verein, wenngleich heute immer mehr Leute Sport treiben, ohne in einem Verein organisiert zu sein. Das wird die Vereine herausfordern, neue Angebote zu entwickeln, um Individualsportler in den Verein zu holen, um die Vereinsbasis zu erhalten. Jeder Verein lebt von seinen Mitgliedern. Und von den vielen Ehrenamtlichen, die Tag für Tag den Verein in Bewegung halten.

Welche Möglichkeiten hat die Politik, die Arbeit von Sportvereinen zu unterstützen und zu fördern? Was davon wird in naher Zukunft umgesetzt?

Die große gesellschaftspolitische Bedeutung des organisierten Sports in Baden-Württemberg wurde durch den Abschluss des "Solidarpakts Sport" bekräftigt. Dies gibt den ehrenamtlich geprägten Sportvereinen Planungssicherheit. Die Landesregierung wird auch in Zukunft ein verlässlicher Partner des Sports sein.

Herr Minister Rau, was unterscheidet die „Sterne des Sports“ von anderen Wettbewerben?

Das Besondere beim Wettbewerb "Sterne des Sports" ist, dass nicht die durch den Sport erbrachte Leistung als solche im Vordergrund steht, sondern dass es sich um eine Auszeichnung handelt, die an Sportvereine für deren soziales Engagement vergeben wird. Hier wird das gesellschaftliche Engagement belohnt. Das finde ich bemerkenswert.

Sind oder waren Sie selbst Mitglied in einem Sportverein? Falls ja: Welcher Verein war das? Und was gefällt Ihnen am Vereinsleben?

Ich war in meiner Jugend in der Turnergemeinde Nürtingen. Mit sechs Jahren kam ich zum Turnen und vom zehnten Lebensjahr bis zum Abitur habe ich dort Handball gespielt. Am Vereinsleben schätze ich das Gemeinschaftserlebnis, die Turniere und die Stunden nach dem Sport.

Herr Minister Rau, Sie sind Präsident des Bundes Deutscher Blasmusiker. Dafür braucht man Puste - was tun Sie, um sich fit zu halten?

Ich fahre Rad und schwimme, wenn es die Zeit erlaubt.


  • Helmut Rau, baden-württembergischer Minister für Kultus, Jugend und Sport (Foto: Kultusministerium Baden-Württemberg)
    Helmut Rau, baden-württembergischer Minister für Kultus, Jugend und Sport (Foto: Kultusministerium Baden-Württemberg)