Verein ist: Lernen für´s Leben

Der Kanu-Olympiasieger Mark Zabel ist in Sachsen-Anhalt Botschafter für die „Sterne des Sports“ und weiß, wie wichtig Sportvereine sind.

Am 10. Dezember wurde in Magdeburg der „Große Stern des Sports“ in Silber verliehen. Der TSV Zilly 1911 e.V. wird Sachsen-Anhalt beim Bundesfinale Ende Januar 2013 in Berlin vertreten. Zur Jury auf Landesebene, die den Verein zum Sieger kürte, gehört auch Mark Zabel. Der Kanute holte 1996 olympisches Gold im Vierer-Kajak, zwei olympische Silbermedaillen und wurde sechs Mal Weltmeister.

Seit frühester Kindheit kennt Mark Zabel das Vereinsleben. „Mein Elternhaus in Calbe steht direkt an der Saale und das Bootshaus der TSG Calbe ist nur 300 Meter entfernt. Mein Vater war damals Übungsleiter, und so war es völlig normal, dass ich als 9-Jähriger schon ein Paddel in der Hand hatte“, erzählt er heute, 30 Jahre später.

Als Junge war für ihn bereits neben dem Training der Zusammenhalt besonders wichtig. „Am Wochenende waren wir alle gemeinsam an der Regattastrecke oder beim Zelten. Auf jeden Fall war ich immer mit Gleichgesinnten und Freunden zusammen, und das hat mich geprägt“, erinnert sich Mark Zabel. „Wir haben gemeinsam Erfolge gefeiert, Niederlagen überwunden und sicherlich auch mal gemeinsam Blödsinn gemacht“, lacht er heute.

Gemeinsam in einem Boot

Wie wichtig Zusammenhalt im Sport ist, erlebte Mark Zabel 2004 bei den Olympischen Spielen in Athen. „Für mich persönlich war das damals eine sehr schwierige Zeit. Ich hatte wegen einer Krankheit Trainings-Rückstand und musste erleben, wie der Bundestrainer bereits Ersatz für mich suchte. In dieser Situation hat mein Team, also die drei anderen Kanuten aus dem Vierer-Kajak zu mir gehalten, und sie haben auch an offizieller Stelle verlauten lassen, dass sie nur mit mir antreten wollen“, erinnert sich der Sportler. Es hat geklappt, Mark Zabel saß in Athen mit im Boot. Und trotz der mageren Zeit nach den Vorläufen reichte es am Ende zur Silbermedaille. Dieser Vize-Sieg ist für Mark Zabel einer der wichtigsten Erfolge seiner Laufbahn und eine Bestätigung für Teamgeist.

„So ist es auch im Verein und das sind wichtige Grundwerte, die dort vermittelt werden“, sagt er. Genau deshalb hat Mark Zabel auch das Engagement des TSV Zilly beeindruckt. „Die haben in ihrem kleinen Ort etwas auf die Beine gestellt, das nicht nur den Verein sondern den ganzen Ort verbindet. Ein bisschen erinnert mich das an frühere Zeiten und ich freue mich, dass dieses Vereins-Angebot bei den ‚Sternen des Sports’ punkten konnte“, sagt der Juror. Der Verein schafft mit „Was Zilly bewegt“ Sport- und Freizeitangebote für Jung und Alt. Damit führt der Verein alle Generationen zusammen und fördert die Gemeinschaft im Ort. Große Anerkennung dafür von Mark Zabel: „Ich denke, dass der TSV Zilly ein deutliches Zeichen gesetzt hat, dass die – auf den ersten Blick – ganz normale Vereinsarbeit auch auszeichnungswürdig ist.

Wer sich nicht bewirbt, kann auch nicht gewinnen

Mark Zabel saß bereits zum dritten Mal in der Jury für den Wettbewerb „Sterne des Sports“. Wie schon in den Vorjahren war er beeindruckt von der Vielfalt der Angebote und Maßnahmen, die eingereicht wurden. Aber er weiß auch, dass einige Vereine noch mehr Engagement bei der Bewerbung zeigen könnten. „An erster Stelle steht für uns Juroren natürlich der Inhalt. Allerdings sollte auch die äußere Form einer Bewerbung interessant und ansprechend sein. Das ist wie bei der Bewerbung für einen Arbeitsplatz, auch dort zählt neben der Qualifikation die Aufmachung und im besten Fall ein aussagekräftiges Bild. Ich empfehle den Vereinen deshalb, auch bei der Bewerbung für die ‚Sterne des Sports’ ihre Stärken deutlicher zu zeigen. Am Ende zählt das Gesamtpaket“, rät Mark Zabel.

Diese Botschaft trägt der 39-Jährige für die „Sterne des Sports“ teilweise auch persönlich in die Vereine in Sachsen-Anhalt. Mark Zabel ist seit 2006 Landestrainer im Landes-Kanu-Verband und somit immer auf der Suche nach jungen Talenten.

(Quelle: wirkhaus)