Gelebte Integration und Teamgeist auf dem Fußballfeld

„Voll dabei statt außen vor“: dieses Motto ist bei der Sportvereinigung Ahorn 1910 e.V. aus Oberfranken Programm.

Integration auf dem Rasen: Gemeinsamer Kampf um Tore und Ehre (Foto: Verein)
Integration auf dem Rasen: Gemeinsamer Kampf um Tore und Ehre (Foto: Verein)

Die SpVg Ahorn beweist, dass Integration nicht nur bedeutet, Spieler mit Migrationshintergrund in das Training einzubeziehen, sondern sich Allen zu öffnen.
In der A-Jugend- Fußballmannschaft des Vereins spielen inzwischen neun Jugendliche mit geistiger Behinderung und fünf nicht behinderte Sportler gemeinsam. Ein Modell, das Schule macht und innerhalb des Vereins künftig ausgeweitet werden soll.

Nicht nur Sport für alle, sondern Sport MIT allen


„Sieger sein ist schön. Freude zu haben, ist aber wichtiger“. Mit diesen Worten motiviert der 1. Vorsitzende der SpVg Ahorn, Klaus Leonhardt, seine Schützlinge regelmäßig – und das mit Erfolg. Wer die gemischte Fußballmannschaft der A-Jugend spielen sieht, weiß, dass es den Jungs um viel mehr geht als nur Tore.

In der Saison 2010/2011 mischte der Verein erstmals in einer Mannschaft behinderte und nicht behinderte Spieler. Auch wenn das bei den Stammspielern keine Begeisterungsstürme auslöste, gab es doch zumindest keine Ablehnung. Die Grundtechniken hatten die Behinderten bereits gelernt und durch das Einfühlungsvermögen der Trainer wurde aus der Truppe nach und nach eine Gemeinschaft.

Der Start war allerdings alles andere als glorreich. „Die Mannschaft musste teilweise 30:0- Niederlagen einstecken, das ist für jeden Sportler hart. Aber es war erstaunlich zu sehen, wie gerade unsere Spieler mit geistigem Handicap diese Ergebnisse weg gesteckt haben“, sagt Klaus Leonhardt. „In dieser Hinsicht sind sie wohl durch ihre offene, lebensfrohe Art im Vorteil. Die gehen vom Platz und sagen: `Dann gewinnen wir eben beim nächsten Mal´“, so der Vereinsvorsitzende.

Und auch bei den Gegnern war die gemischte Mannschaft aus Ahorn schnell akzeptiert. „Wer sich im Sport messen will, braucht Gegner – und diesen Gegner sollte man achten“, weiß Klaus Leonhardt. Durch das geschlossene Auftreten, einheitliche Trikots und auch eine gute Öffentlichkeitsarbeit gelingt der Mannschaft bei allen Spielen ein souveräner Auftritt.

Mannschaftssport als Integrationsschlüssel

Mit ihrem Angebot, Kinder und Jugendliche mit Förderbedarf aus dem gesamten Kreis Coburg vollwertig in den Spielbetrieb einzubeziehen, hat die SpVg Ahorn die Jury im Wettbewerb „Sterne des Sports“ 2011 auf lokaler und regionaler Ebene überzeugt. Die Qualifikation für das Bundesfinale ist für den Verein eine große Ehre. „Egal, welche Platzierung wir am Ende haben, die Anerkennung macht uns schon glücklich“, strahlt Klaus Leonhardt.

Er und seine gemischte A-Jugend- Mannschaft sind stolz auf den Erfolg von „Voll dabei statt außen vor“ und fühlen sich schon deshalb als Sieger.

(Quelle: wirkhaus)


  • Integration auf dem Rasen: Gemeinsamer Kampf um Tore und Ehre (Foto: Verein)
    Integration auf dem Rasen: Gemeinsamer Kampf um Tore und Ehre (Foto: Verein)