Dr. Ekkehard Wienholtz ist Präsident des Landessportverbandes Schleswig-Holstein. Weil Sport viel für das Gemeinwohl leistet, lag er dem ehemaligen Innenminister von Schleswig-Holstein lag schon immer sehr am Herzen. Im Interview erklärt er, warum es für ihn eine große Freude war, die diesjährigen Sieger des Wettbewerbs „Sterne des Sports“ in Silber auf Landesebene auszuzeichnen.
Herr Dr. Wienholtz, was ist das Besondere am Wettbewerb „Sterne des Sports“?
„Der Wettbewerb ist für unsere Vereine eine hervorragende Chance, um sich mit ihren Aktivitäten einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Die vielfältigen Angebote unserer Vereine haben es verdient, ins Rampenlicht gerückt zu werden, weil sie für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft enorm wichtig sind. Der Landessportverband ist froh, dass die Volksbanken Raiffeisenbanken in Kooperation mit dem organisierten Sport die „Sterne des Sports“ bereits zum sechsten Mal verleihen. Und natürlich ist es für unsere Vereinsvertreter auch ein tolles Erlebnis, vor einem großen Publikum wie in Kiel anlässlich eines Champions-League-Spiels des THW ausgezeichnet zu werden, als Landessieger nach Berlin zu fahren und dann sogar von der Bundeskanzlerin geehrt zu werden.“
Sie üben das Amt des LSV- Präsidenten ehrenamtlich aus. Was motiviert Sie persönlich zu so viel Engagement?
„Ich habe in meiner früheren politischen Tätigkeit als Innenminister in meinem Ressort auch die Verantwortung für den Sport getragen und habe dies immer sehr gern getan, weil der Sport wirklich viel für das Gemeinwohl leistet. Sport führt Generationen zusammen, bietet Gemeinschaftserlebnisse und hat eine starke soziale Komponente. Für die motorische und kognitive Entwicklung der Kinder und Jugendlichen ist Sport unverzichtbar. „Sport macht schlau“ – auf diese Formel kann man die Bedeutung des Sports für die geistige Entwicklung junger Menschen bringen. Auch für ältere Sportler ist Bewegung wichtig und hilft erwiesenermaßen, fit und gesund älter zu werden. Unsere Sportvereine und –Verbände stellen die größte organisierte Bürgerbewegung in unserem Lande dar. Mich dafür einzusetzen, dass die Stimme auch des Amateursports gehört wird, und dass unsere Vereine die Unterstützung erhalten, die sie für ihre hervorragende und überwiegend ehrenamtliche Arbeit benötigen, ist für mich eine große Motivation.“
Sie engagieren sich unter anderem stark für die LSV-Projekte „Integration durch Sport“ und „Sport gegen Gewalt, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit“ – welche Möglichkeiten offeriert gerade der Sport diesen gesellschaftlich relevanten Themen?
„Sport spricht wirklich alle Sprachen, das zeigt sich tagtäglich in der Vereinspraxis, und Sport hilft so bei der Eingewöhnung in unsere Gesellschaft. Das Programm „Integration durch Sport“ trägt seit den 90er Jahren dazu bei, dass Menschen aus anderen Kulturkreisen sich bei uns schneller zu Hause fühlen können. Das Projekt „Sport gegen Gewalt, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit“ sorgt dafür, dass Kindern und Jugendlichen Werte dese Sports wie Fairness und Teamgeist schon früh und spielerisch vermittelt werden. So gesehen leistet der Sport auch hier wichtige Präventionsarbeit.“
Sie haben den diesjährigen „Stern des Sports“ in Silber 2009 des Landes Schleswig-Holstein an die Sportfluggruppe Leck übergeben. Warum hat dieser Verein aus Ihrer Sicht diese Auszeichnung verdient?
„Die Sportfluggruppe Leck richtet Flugtage für Menschen mit Behinderungen aus und hat damit eine Menge für die Integration geleistet, denn Berührungsängste wurden abgebaut und es haben im Ort sehr viele Bürger zusammen gearbeitet, um dieses Ereignis zu ermöglichen. Ich bin sicher, dass so neue Bindungen entstanden sind und etwas nachhaltig für ein verständnisvolleres Zusammenleben erreicht wurde.“
Sind Sie selbst aktives Mitglied in einem Sportverein und was ist für Sie das Schöne daran?
„Ich bin Mitglied im Golfclub und in einem Sportverein der Universität. Neben der sportlichen Herausforderung im Golf und dem Reiz, mein Handicap weiter zu verbessern, schätze hier das Gemeinschaftserlebnis, das der Golfsport vermitteln kann. In jungen Jahren habe ich Hockey und Basketball gespielt und war auch als Leichtathlet aktiv.“