Sport für alle

Die Integrationsgruppe des Hoisbütteler Sportvereins e.V. führt seit 25 Jahren unterschiedliche Menschen durch Bewegung zusammen.

Der Hoisbütteler Sportverein bringt Menschen zusammen. (Quelle: Hoisbütteler Sportverein)
Der Hoisbütteler Sportverein bringt Menschen zusammen. (Quelle: Hoisbütteler Sportverein)

„Wir sind überzeugt, dass jeder Mensch, egal, woher er kommt, ob er behindert ist oder nicht, in seinem Sportverein und überhaupt in seiner Nachbarschaft Angebote für sich finden können muss. Wir wollen für alle Menschen ein Sportangebot bieten, und zwar auch, wenn besondere Bedürfnisse vorliegen. Deshalb nennen wir uns gern ‚Sport für alle‘“, erzählt Christian Schirrmacher und am Ton seiner Worte ist zu spüren, dass er meint, was er sagt.

Christian Schirrmacher ist Leiter der Abteilung Integration des Hoisbütteler Sportvereins e.V.. Für sein Engagement in Sachen Integration und Inklusion erhielt der rund 1250 Mitglieder starke Verein den „Stern des Sports“ 2012 in Silber und wurde Landessieger bei den „Sternen des Sports“ in Schleswig-Holstein. Der Verein hatte sich bei der Volksbank Stormarn eG beworben.

Voneinander lernen

Seit 25 Jahren gibt es die Abteilung Integration, 102 Kinder, Männer und Frauen sind aktiv dabei, rund sechzig Prozent von ihnen haben eine Behinderung. „Aber auf diese Zahl achten wir gar nicht so, denn es kommt uns nicht darauf an“, meint Christian Schirrmacher. „Es geht uns eher um die Fragen, wer Spaß am Sport hat, für wen sich welches Angebot eignet und wen wir wie motivieren können. Denn wir meinen, dass es ganz wichtig ist, behinderte und nicht-behinderte Menschen zusammenzubringen, weil sie voneinander lernen können. Wir wollen wirklich eine Gemeinschaft sein.“

Die große Sporthalle des Hoisbütteler Sportvereins e.V. bietet die räumlichen Voraussetzungen, um ein solches Zusammengehörigkeitsgefühl herzustellen. „Die Halle ist mit Maßen von 50 mal 35 Metern sehr groß, es ist eine Drei-Feld-Sporthalle“, erklärt der Abteilungsleiter. Der Platz ermöglicht es, acht bis zehn Sportarten gleichzeitig anzubieten, von der Hüpfburg, über Tischtennis, Tischfußball, Schaukeln, Gymnastik, Seile und vieles mehr. „Im Gegensatz zu den meisten traditionellen Angeboten, bei denen es eine feste Gruppe von einem Übungsleiter und etwa zehn Sportlern gibt,  haben wir ein offenes Angebot, an dem jeder freiwillig teilnehmen kann.“

Gelebte Inklusion

Die Sportlerinnen und Sportler, die wettbewerbsorientiert trainieren und etwa bei Veranstaltungen der Special Olympics teilnehmen, können parallel ihren Sport, zum Beispiel Fußball oder Floorball, betreiben. „Da ist für jeden etwas dabei, das man gemeinsam betreiben kann“, ist sich Christian Schirrmacher sicher. „Etwa beim Boccia. Da können Menschen mit und ohne Behinderung leicht miteinander spielen und gemeinsam Spaß haben.“

Mit dieser gelebten Inklusion ist für viele beim Hoisbütteler Sportverein der Dienstag von 16.30h bis 19.00h nicht nur ein fester Termin, sondern zu einem Highlight der Woche geworden. Dann trainieren an die 90 Personen im Alter von 3 bis fast 70 Jahren in der Sporthalle.

Familienbetrieb mit Familienanschluss

Im Laufe von zweieinhalb Jahrzehnten ist die Abteilung Integration des Hoisbütteler Sportvereins zusammen gewachsen und ein wenig so etwas wie ein Familienbetrieb geworden. Viele kommen, um ihre Freunde und Bekannten wiederzusehen und  Geselligkeit und Gemeinschaft zu leben. „In unserer täglichen Arbeit merken wir, dass es richtig ist, was wir tun. Menschen zusammen zu bringen ist genauso wichtig wie der Sport, den sie in unserem Verein treiben können“, sagt Christian Schirrmacher.

(Quelle: Wirkhaus)


  • Der Hoisbütteler Sportverein bringt Menschen zusammen. (Quelle: Hoisbütteler Sportverein)
    Der Hoisbütteler Sportverein bringt Menschen zusammen. (Quelle: Hoisbütteler Sportverein)