„Keine Macht der Gewalt“ Lowkick e. V. gewinnt „Stern des Sports“ in Silber in Berlin

Mit Kampfsport das Selbstbewusstsein von Frauen und Mädchen stärken – dafür setzt sich Lowkick e. V. seit vielen Jahren ein. Unter dem Motto „Keine Macht der Gewalt“ zeigt der Kreuzberger Verein seinen Mitgliedern, wie sie sich gegen Gewalt zur Wehr setzen oder brutale Erfahrungen verarbeiten können. Die Berliner Volksbank und der Landessportbund Berlin zeichnen Lowkick dafür mit dem Großen Stern des Sports in Silber 2020 für das Land Berlin aus – verbunden mit einer Siegprämie in Höhe von 4.000 Euro. Der Verein rückt ins Finale des bundesweiten Wettbewerbs und hat die Chance, den Großen Stern des Sports in Gold auf Bundesebene zu gewinnen. Der Sieger wird im Januar 2021 bekannt gegeben. 

Keine Macht der Gewalt
Foto: Lowkick
Keine Macht der Gewalt Foto: Lowkick

Glückwünsche kamen von Andreas Geisel, Senator für Inneres und Sport des Landes Berlin: „Allen Preisträgern gratuliere ich herzlich. Diese Auszeichnung ist für die Vereine ein besonderes ‚Gütesiegel‘ sowie ein wichtiger Motor und Motivator für das künftige Engagement. Dabei werden die Silbernen Sterne in diesem durch Corona geprägten Jahr wohl länger in Erinnerung bleiben. Denn die hochkarätigen Bewerbungen verdeutlichten noch einmal besonders die Bedeutung des Sports als wichtiger Bestandteil für unsere Gesellschaft, für einen gesundheitsorientierten Lebensstil, als erfüllender und sinnstiftender Teil des Alltags und als verbindendes Element des Zusammenlebens.“
 
Martina Palte, Mitglied des Vorstands der Berliner Volksbank, unterstreicht, dass die Berliner Vereine einmal mehr ihre unentbehrliche Rolle für das Funktionieren der Gemeinschaft beweisen. „Wir sind froh, dass wir den Wettbewerb gerade auch in diesen herausfordernden Zeiten ausgeschrieben haben. Als Genossenschaftsbank finden wir: Die vorbildliche Arbeit der Sportvereine gehört ins Rampenlicht“.

„Kreativ und vor allem schnell haben unsere Vereine dazu beigetragen, dass das Sportangebot in der Pandemie nicht völlig zum Erliegen kam“, so Claudia Zinke, Vizepräsidentin für Sportentwicklung, Breiten- und Freizeitsport des Landessportbundes Berlin. „Trotz Corona war die Vielfalt und Qualität der sozialen Themen in den Bewerbungen der Vereine sehr beeindruckend. Die Berliner Vereine zögern nicht, sondern handeln – mit großem Engagement, Herz und Verstand.“

Platz 1: Lowkick e. V. 
Gewalt ist ein Problem, mit dem vor allem Frauen und Mädchen vielfach und auf sehr unterschiedlichen Ebenen konfrontiert sind. Lowkick will Frauen, Transgender und Mädchen stärken, damit sie sich gegen Gewalt zur Wehr setzen und ihre Grenzen selbstbewusst behaupten können. Der Kreuzberger Verein bietet verschiedene Kampfsportarten und Selbstverteidigung an und ermöglicht darüber hinaus entspannende sportliche Betätigungen wie Yoga, Rückentraining und TaiChi.  In unterschiedlichen Gruppen trainieren Frauen, Transgender und Mädchen im Alter von 5 bis 70 Jahren in freundschaftlicher Atmosphäre mit viel Spaß, Begeisterung und Power. Lowkick arbeitet kontinuierlich an der Entwicklung von Formaten, die Menschen mit Einschränkungen ermöglichen, bei Lowkick zu trainieren. Der in seinem Berliner Bezirk fest verwurzelte Verein hat 600 Mitglieder und ist inzwischen Vorbild für zahlreiche vergleichbare Angebote in anderen Städten.

Platz 2: ALBA BERLIN Basketballteam e. V. 
Zu Lockdown-Zeiten in aller Munde und vor allem auf vielen Bildschirmen: ALBAs tägliche Sportstunde. Berlins bekanntester Basketballklub, der mit 2340 Mitgliedern zu den großen Vereinen der Stadt gehört und seit vielen Jahren das Sportangebot an Kitas und Schulen bereichert, lief in der Phase des ersten pandemiebedingten Lockdowns buchstäblich zur Hochform auf: Als alle Schulen und Kitas geschlossen wurden, ging die „tägliche Sportstunde“ online. Konzipiert und umgesetzt von den Jugendtrainern, unterhaltsam und spielerisch präsentiert und mit gelegentlichen pädagogischen Einsprengseln versehen, wurde das Online-Programm zum bundesweiten Paradebeispiel: Es zeigt, wie Vereine mit kreativen Ideen den Sport nach Hause bringen, wenn die Mitglieder nicht zum Verein kommen können.  Gemeinsam mit dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat wird die Online-Sporteinheit zum Mitmachen in den eigenen vier Wänden unter dem neuen Titel „Sport macht Spaß“ weitergeführt.

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Platz 3: SC Tegeler Forst e. V. 
Ein digitales Projekt, das Laufbegeisterte zusammenbringt und über ein zeitgemäßes Medium eine große Gemeinschaft begründet, diese Idee setzte der SC Tegeler Forst in die Tat um. Der knapp 1200 Mitglieder zählende Verein aus Reinickendorf rief „NORD BERLIN RUNNERS“ ins Leben. Dahinter steht eine interaktive Lauf-Community, die reale und virtuelle Angebote miteinander verbindet und neben dem eigentlichen Sport auch über digitale Kommunikationskanäle Menschen zusammenbringt. Dazu trägt die App Strava bei, ein soziales Netzwerk, über das sportliche Aktivitäten gemessen und gespeichert werden können. Monatlich stellt der SC Tegeler Forst eine sportliche Challenge an die Mitglieder. Wird diese erreicht, engagiert sich der Verein bei einer lokalen wohltätigen Organisation. Seit kurzem gibt es zudem einen Blog, in dem sport- und gesundheitsbezogene Themen diskutiert werden. Bereits sechs Wochen nach dem Start konnte der erste Erfolg verkündet werden: Fast 100 Mitglieder hatten sich für die Community registriert.

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Platz 4:  1. Berliner Inklusions-Tauchclub e. V. 
„Inklusion durch Sport – Unterwegs auf Seen und Flüssen“ heißt das neue Projekt des umtriebigen 1. Berliner Inklusions-Tauchclubs e. V. Der mit 61 Mitgliedern vergleichsweise kleine Verein aus Berlin-Siemensstadt stemmt eine große Aufgabe: Er bietet Menschen mit geistigen oder körperlichen Beeinträchtigungen die Möglichkeit, den Tauchsport gemeinsam mit nichtbehinderten Menschen auszuüben. Normalerweise findet das in Hallenbädern statt, doch der Verein will mehr, nämlich Tauchen in Freigewässern, um die Schönheit der Natur unter Wasser erlebbar zu machen. Dafür wurde eigens ein Boot mit absenkbarer Bugklappe erworben und so umgebaut, dass es barrierefrei zugänglich ist. Zu Recht stolz ist der 1. Berliner Inklusions-Tauchclub auf den Nebeneffekt: Da für den Erwerb eines Tauchscheins auch Ausbildungstauchgänge im Freiwasser absolviert werden müssen, können die Mitglieder nun die vollständige Prüfung ablegen und nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland auf entsprechenden Tauchbasen ihren Sport ausüben. 


Platz 4: Ruderclub Rapid e. V.
Der Name ist Programm beim Ruderclub „Rapid“. Seine Entstehung vollzog sich in atemberaubendem Tempo. Quasi aus dem Stand organisierte der Verein aus Treptow-Köpenick binnen eines Jahres Sportstätten, Ruderboote, Skulls, eine Notunterkunft und schuf die Rahmenbedingungen für ein rundum attraktives Rudertraining. 90 Mitglieder, darunter über 50 Kinder und Jugendliche, profitieren nicht nur vom Sport, sondern auch von den damit verbundenen gemeinsamen Erlebnissen, angefangen von Wettkämpfen bis zu fröhlichen Grillfesten. Genau das war das Ziel der Initiative: Jungen Menschen das reale Leben zu zeigen und ihnen das Gefühl einer starken, leidenschaftlichen Gemeinschaft zu vermitteln, die etwas erreichen kann, wenn sie sich engagiert. 


Platz 4: Sporttreff Karower Dachse e. V.
Sport für Alle ist die Devise des Sporttreffs Karower Dachse e. V. Das umfangreiche Angebot, Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht, körperlicher oder geistiger Verfasstheit zum gemeinsamen Sport zu ermuntern, ist beispielhaft. In den über 20 Jahren seines Bestehens hat sich der Pankower Verein von der kleinen familiären Initiative zu einem der größten Berliner Sportvereine mit rund 2700 Mitgliedern entwickelt. Und er wird nicht müde, neue Zielgruppen für den Sport zu begeistern. In Zeiten der Pandemie wurden online Videos bereitgestellt, die zum Sport zuhause einluden. Sie sind – für die Karower Dachse selbstverständlich – übersetzt in Gebärdensprache, um ein möglichst großes Publikum zu erreichen. Beworben wurde die Aktion mit Plakaten und Flyern in einfacher Sprache. Ein „Sportquartett“, in das digitale und analoge Elemente integriert sind, wird in Kürze noch mehr Menschen mit Einschränkungen die Teilhabe an sportlicher Betätigung ermöglichen. 

(Quelle: Berliner Volksbank)
 


  • Keine Macht der Gewalt
Foto: Lowkick
    Keine Macht der Gewalt Foto: Lowkick
  • Keine Macht der Gewalt
Foto: Lowkick
    Keine Macht der Gewalt Foto: Lowkick
  • Sport macht Spaß
Foto: ALBA BERLIN Basketballteam
    Sport macht Spaß Foto: ALBA BERLIN Basketballteam
  • Sport macht Spaß
Foto: ALBA BERLIN Basketballteam
    Sport macht Spaß Foto: ALBA BERLIN Basketballteam
  • NORD BERLIN RUNNERS
Foto: SC Tegeler Forst
    NORD BERLIN RUNNERS Foto: SC Tegeler Forst
  • Inklusion durch Sport – Unterwegs auf Seen und Flüssen 
Foto: 1. Berliner Inklusions-Tauchclub e. V.
    Inklusion durch Sport – Unterwegs auf Seen und Flüssen Foto: 1. Berliner Inklusions-Tauchclub e. V.
  • Rapid
Foto: Ruderclub Rapid
    Rapid Foto: Ruderclub Rapid
  • Sportquartett
Foto: Sporttreff Karower Dachse
    Sportquartett Foto: Sporttreff Karower Dachse