BeachL e.V. - Mit einem Stern und zwei LKW Sand aus Berlin zurück

Nominiert für den Publikumspreis 2022: Im BeachL Outfit und begleitet von einer gehörigen Portion Aufregung treffen wir uns mit den beiden Vertretern der Leipziger Volksbank, Thomas Auerswald, Vorstand, und Torsten Wünsche, Leiter Marketing und Vertrieb, in der Hotellobby. Nach kurzem Kennenlernen kann es losgehen – zur Verleihung des Publikumspreises „Sterne des Sports“ des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und der Volksbanken Raiffeisenbanken (VR) in der DZ Bank. Dort stößt auch Regina Brandt zu uns, Sachbearbeiterin Breitensport beim Landessportbund Sachsen (LSB), um uns zu unterstützen.

Quelle: BeachL e.V.
Quelle: BeachL e.V.

Nominiert ist unsere Allzweckwaffe: Top-Spieler, Bauarbeiter, Multiplikator und Seele von  BeachL, Jannik Kühlborn, für sein ehrenamtliches Engagement beim Aufbau unserer  Vereinsanlage und insbesondere der neuen Beachvolleyballhalle.  Die Konkurrenz ist groß – der Elmshorner MTV belegt den 1. Platz für Vertreter der Initiative „Sport spricht alle Sprachen – Integration und Inklusion beim Elmshorner MTV“ und der  Dragon Dojo Großmehring den 3. Platz für den Initiator seiner Initiative „Wir helfen Helfern“.  Jannik zeigt bei seiner Dankesrede für den 2. Platz einmal mehr, warum jeder, der für ihn  gestimmt hat, definitiv die richtige Wahl getroffen hat. Nachdem er sich für die Nominierung  bedankt hat, wandte er sich direkt den anderen Preisträgern zu und gratulierte ihnen herzlich:  „Was wir getan haben, war ein geiles Projekt, was ihr getan habt, hat ganz besonderen  menschlichen Charakter“. 

Grundsätzlich spürt man an diesem Abend, dass es hier weniger um einen Wettbewerb geht, sondern vielmehr darum die Menschen, die ihre Energie, Kreativität und Freizeit ehrenamtlich in Sportvereinen einbringen, zu ehren und den Stellenwert des Ehrenamts aus der Selbstverständlichkeit herauszuheben. Entsprechend entspannt wird sich im anschließenden informellen Teil der Veranstaltung zwischen den Vereinsvertretern über die eigenen Projekte und Erfahrungen ausgetauscht. Im Anschluss lassen es sich Herr Auerswald und Herr Wünsche nicht nehmen uns einzuladen, den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen und sich  gegenseitig besser kennenzulernen.

„Großer Stern des Sports“ – Bundesfinale am 23.01.2022

 Am nächsten Morgen geht es nach einem ausgiebigen Frühstück und der Erkenntnis, dass nur die Nicht-Informatiker unter uns den Butterautomaten finden, wieder zur DZ Bank zur eigentlichen Hauptveranstaltung – zum Bundesfinale des „Großer Stern des Sports“ in Gold.

Dabei handelt es sich um die höchste Stufe eines dreistufigen Wettbewerbs auf lokaler,  regionaler und Bundesebene, bei welchem Sportvereine für ihr besonderes gesellschaftliches  Engagement ausgezeichnet werden. Den „Großen Stern des Sports“ in Silber, die  Auszeichnung auf Landesebene, durfte BeachL bereits am 14.11.2022 in Dresden  entgegennehmen und qualifizierte sich damit, für Sachsen auf Bundesebene in den  Wettbewerb zu treten.

Angetreten sind wir mit unserer Initiative „Von 0 auf 550 in 220.000.000 Sekunden mit  unendlich viel Herzblut!“ – Details dazu hier. Zusätzlich zu den Unterstützern des Vorabends,  werden wir nun auch von Jens Lehmann, Leipziger Bundestagsabgeordneter, Stadtrat und  Olympiasieger sowie Angela Geyer, Vizepräsidentin des LSB Sachsen, begleitet. 

Nun kann es losgehen – nach einem kurzen „Sternenflug“ über die teilnehmenden Vereine  würdigen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, DOSB-Präsident Thomas Weikert und  die Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken  (BVR), Marija Kolak das Engagement der teilnehmenden Vereine und nehmen dabei Bezug  auf aktuelle gesellschaftliche, politische und umwelttechnische Herausforderungen. In der  späteren Detailvorstellung der Vereinsinitiativen wird auch schnell klar, dass die Themen  ebenso breit gefächert sind wie die teilnehmenden Sportarten und neben Bildung und Qualifikation, Ehrenamtsförderung, Gesundheit und Prävention wird ebenso Gleichstellung,  Integration und Inklusion sowie Klima-, Natur- oder Umweltschutz thematisiert. 

Etwa auf der Hälfte der Verleihung ist es dann so weit, unser Vorstandsvorsitzender Christian  Rudolf, „Rudi“, darf stolz den Pokal für den 4. Platz sowie das Preisgeld von 1000 Euro entgegennehmen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier lässt es sich bei seiner  Gratulation nicht nehmen, die Frage aller Fragen zu stellen: „Wie viel Kubikmeter Sand liegen in der Halle?“.

Im Anschluss an die Verleihung lädt uns Jens Lehmann noch zu einer Führung durch den Bundestag und einen Besuch in seinem Büro. Er nimmt sich viel Zeit, uns die Bandbreite seiner Arbeit und die Arbeit der verschiedenen Ausschüsse darzulegen und diskutiert mit uns interessiert über die Herausforderungen, denen wir uns im Verein stellen müssen.

Eine große Ehre – doch wir sind erst am Anfang

Wir sind sehr dankbar für die Anerkennung, die BeachL als Verein, stellvertretend für die großartige und unermüdliche Initiative der vielen ehrenamtlich aktiven Mitglieder und Unterstützer, zuteil wurde. Obwohl so viele spannende Projekte vor Ort waren, wurde uns dennoch vor Augen geführt wie einzigartig der Weg von BeachL in der Vereinslandschaft ist. Insbesondere möchten wir uns bei der Leipziger Volksbank für die Unterstützung und Einladung zum Bundesfinale bedanken. Unser Dank geht ebenfalls an den LSB Sachsen und natürlich an den DOSB. Die Preisgelder helfen unserem Verein, doch viel mehr Hoffnung legen wir auf die Reichweite und Sichtbarkeit, die durch den Preis eröffnet wird. Die Antwort von Jannik auf die Frage von Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein, wie viel Sand man von 1000 Euro kaufen könne, zeigt das sehr schön: „Zwei LKW, das ist nicht mal ein halbes Feld.“
Die unerwarteten Preissteigerungen aufgrund der Rohstoff- und Energiekrisen haben allein das Hallenprojekt auf rund eine Million Euro Gesamtkosten gesteigert. Diese Kosten konnte der Verein nur mit Hilfe von 14000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden überhaupt so „niedrig“ halten. 14.000 Stunden – das sind 8,3 Jahre Arbeit für eine Person mit einer 40h – Woche. Das bedeutet nicht nur Invest von Freizeit, sondern das Privatpersonen durch reduzierte
Stunden in ihrer bezahlten Tätigkeit Platz für ihr Herzensprojekt im Ehrenamt geschaffen haben, was sich wiederum auf ihre Entlohnung auswirkt. BeachL ist ein Verein für alle, aus gutem Grund haben wir die erste nicht-kommerzielle Beachhalle Deutschlands gebaut. Es soll für jeden möglich sein, unsere Angebote zu nutzen, was auch bedeutet, dass die Mehrkostenfinanzierung ohne große Preissteigerungen möglich sein muss.

So betrachtet, dürfen sich Aussagen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, BVRPräsidentin Marija Kolak und DOSB-Präsident Thomas Weikert, wie z.B. „[…]es gibt einen anderen Teil der Gesellschaft, der packt an und fühlt sich selbst verantwortlich dafür, dass die Zukunft eine bessere wird.“, „Was einer allein nicht schafft, das vermögen viele.“ und man müsse mit „Kreativität“ und „Hilfsbereitschaft“ handeln, nicht nur an die ehrenamtlich handelnden Menschen richten, sondern müssen die Kommunen, Länder und den Bund genauso als aktiven Part einbeziehen, der diese richtigen und wichtigen Leitsätze verinnerlicht. Thomas Weikert hat dies vorsichtig, aber klar in seiner Ansprache direkt an Bundesinnenministerin Nancy Faeser, die ebenfalls im Publikum saß, adressiert. Das gibt Hoffnung – und entlässt uns mit positivem Blick auf die Erlebnisse der letzten Tage und in die
Zukunft.

Nur gemeinsam haben wir es soweit geschafft und brauchen auch in Zukunft neben viel ehrenamtlichen Engagement Förderer und Sponsoren, um das Projekt BeachL weiterhin mit Leben zu füllen. Sie haben Interesse den Verein BeachL zu unterstützen? Dann lassen sie uns reden.

 

Quelle: BeachL e.V.


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