Segelyachten im Mini-Format

Eines der 36 Modellsegelboote des Vereins (Foto: Wolfgang Ganz)
Eines der 36 Modellsegelboote des Vereins (Foto: Wolfgang Ganz)

Einfach mal die Seele baumeln lassen und mit dem Segelboot auf große Fahrt gehen – diesen Traum erfüllen sich die Modell-Segel-Freunde Saar e.V.

Mit viel Liebe zum Detail haben sie ihre Traumboote im Miniaturformat nachgebaut. Seit diesem Jahr schicken sie ihre Modelle am Bostalsee auf Schaufahrten, zuletzt am 4. Juli.


„Unser alter Vereinsweiher war einfach zu klein. Da haben wir immer andere beneidet, die mit ihren Modellbooten auch Regatten austragen und ihre Segelboote auf großem Wasser ausprobieren konnten“, erzählt Egon Büscher, der Vereinsvorsitzende der „großen Jungs, die so gern am Wasser spielen“, wie er seinen Verein mit einem Augenzwinkern beschreibt. Vor rund einem Jahr hat sich der Verein gegründet, seit Februar gehören die Modell-Segel-Freunde Saar aus Dillingen dem Landesverband Saarländischer Segler an. Am Leistungszentrum des Verbandes am Bostalsee haben sie ideale Bedingungen, um ihre 36 Modellboote einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. „Das ist auch der Hauptgrund, warum wir uns dieses Jahr bei den `Sternen des Sports´ im Saarland bewerben“, sagt Büscher. „Wir wollen unseren Sport bekannt machen.“

Echte Handarbeit

Denn was so spielend leicht aussieht, erfordert viel Tüftelei und konzentrierte Maßarbeit. Die Vereinsmitglieder bauen nämlich Segelboote nach eigenen Plänen, die sie auf Bildern in Segelmagazinen oder Fachbüchern aus den USA und Frankreich entdeckt haben. Manchmal lassen sie sich Pläne von den Vorbildern schicken, meistens stellen sie aber eigene Berechnungen an und setzen ihre Ideen dann in stundenlanger Handarbeit um. Mittlerweile verfügt der Verein über eine Segelbootflotte von 36 Modellen. Das kleinste ist knapp 70 Zentimeter lang, das größte misst zwei Meter dreißig und ist drei Meter hoch.

„Ich selbst arbeite am liebsten mit Holz“, erzählt Büscher. „Meine sechs/sieben Segelboote sind alle aus Mahagoni oder Teakholz. Sie haben echte Segelwinden, die mit der Fernsteuerung bedient werden. Genau wie die richtigen Segler können wir unsere Boote also nur bei Wind auf´s Wasser schicken“, fasst er zusammen. Egon Büscher selbst hat vor knapp dreißig Jahren seine Leidenschaft für den Segelboot-Modellbau entdeckt. Damals wollte sein Sohn eigentlich ein Modellflugzeug haben. „Das geht aber ganz schnell zu Bruch, wenn es abstürzt“, erklärte er ihm. „Bei einem Boot kann man dagegen mal schnell die Hosenbeine hochkrempeln und es aus dem Wasser retten, wenn was schief geht.“ Gekauft hat er ihm dann einen Fischkutter. Seitdem ist er selbst diesem Hobby treu geblieben. Zu den Modell-Segel-Freunden gehören momentan elf Mitglieder im Alter von 40 +.

Für den 18. September hat der Verein seine zweite Regatta geplant. Dann werden auf der Seepromenade in Bosten wieder viele Zaungäste begeistert die Schaufahrten der Modellsegelboote verfolgen. Einen Wunsch für die Zukunft haben die Modell Segel Freunde Saar nämlich noch, verrät Egon Büscher: „Wir würden auch gerne weibliche Mitglieder aufnehmen. Bisher hat sich aber noch keine Frau gemeldet, die bei uns mitmachen wollte.“


  • Eines der 36 Modellsegelboote des Vereins (Foto: Wolfgang Ganz)
    Eines der 36 Modellsegelboote des Vereins (Foto: Wolfgang Ganz)
  • Egon Büscher, der Vereinsvorsitzende der Modell-Segel-Freunde Saar, beim Nachbau des Gaffelschoners "Altair" (Foto: mini-sail e.V.)
    Egon Buescher mit boot