"Einfach viele schöne Dinge, die im Kleinen stattfinden"

Redakteur Christian Lüsch ist immer wieder gern in der Jury der „Sterne des Sports“ in Mecklenburg-Vorpommern.

Christian Lüsch ist Sportchef der Ostseezeitung und seit Jahren in der Landesjury Mecklenburg-Vorpommern der "Sterne des Sports". (Quelle: OZ)
Christian Lüsch ist Sportchef der Ostseezeitung und seit Jahren in der Landesjury Mecklenburg-Vorpommern der "Sterne des Sports". (Quelle: OZ)

Christian Lüsch ist Ressortleiter Sport bei der Ostseezeitung, der größten regionalen Tageszeitung in Mecklenburg-Vorpommern und seit sechs Jahren Jurymitglied beim Landesausscheid der „Sterne des Sports“. Im Interview erzählt der Diplom-Politologe, was ihn am Gewinner des „Stern des Sports“ 2012 in Silber so beeindruckt hat und warum der Wettbewerb seine journalistische Neugier weckt.

Lieber Herr Lüsch,

der SV Grevesmühlen ist mit seiner Kinder-Turn-Show Landessieger in Mecklenburg-Vorpommern bei den „Sternen des Sports“ 2012 geworden. Warum hat dieser Verein den „Stern des Sports“ in Silber verdient?


Es war eine starke Konkurrenz in diesem Jahr, und die Jury hatte ein umfangreiches Paket an Bewerbungen zu bearbeiten. Die Grevesmühlener haben eine sehr umfängliche Präsentation erarbeitet, ich kann mich entsinnen, dass eine DVD von der Veranstaltung, um die es ging, dabei lag. Die Impressionen haben auch denen Impressionen vermittelt, die nicht bei der Turn-Show live mit dabei waren, und haben ein gutes Gefühl von dem gegeben, was der Verein auf die Beine gestellt hat.

Der SV Grevesmühlen war übrigens mein persönlicher Favorit. Die Maßnahme ist aus meiner Sicht sehr lobenswert, weil der Verein Menschen mit und ohne Behinderung zusammen gebracht und dafür viele Menschen mobilisiert hat. Auch das Thema der Turn-Show, „Affen stark und Löwen schlau“, mit dem Umweltschutzgedanke transportiert werden sollte, hat mir gut gefallen.

Sie sind seit 2006 kontinuierlich Mitglied der Landesjury bei den „Sternen des Sports“. Warum setzen Sie sich so für den Wettbewerb ein?

Die „Sterne des Sports“ stellen das Engagement der Vereine im Breitensport in den Mittelpunkt. Es ist anerkennenswert, dass Menschen ehrenamtlich für Vereine arbeiten, denn das ist am Ende auch die Grundlage für den Leistungssport. Gleichzeitig fahre ich gerne zu den Jurysitzungen, einfach um den Kontakt zur Basis zu halten und zu sehen, was im Breitensport so passiert.

Was bringt es Ihnen als Sportjournalist, in die „Sterne des Sports“ involviert zu sein?

Eine Menge. Die „Sterne des Sports“ sind für mich als Chef der Sportredaktion eine Möglichkeit zu gucken, was in den Sportvereinen geschieht. Ich kann mich an die letzten Jahre erinnern, da waren sehr viele Maßnahmen von kleineren Vereinen mit dabei. Das sind einfach viele schöne Dinge, die im Kleinen stattfinden. Durch die „Sterne des Sports“ erfahre ich davon und kann Ideen gewinnen für unsere Berichterstattung. Oft schauen wir mit einem Reporter dann nochmal genauer hin und bringen Artikel, die nicht nur für die Lokalausgaben, sondern für den Mantel und damit für alle Leser aus unserem großen Verbreitungsgebiet interessant sind.

Dass der Wettbewerb von der regionalen über die Landes- und schließlich zur Bundesebene geht, ist für mich als Journalist sehr interessant. Ich bin immer ganz gespannt, wie der Verein aus unserem Verbreitungsgebiet deutschlandweit abschneiden. Der IT Rostock ist ja 2007 sogar Bundessieger geworden. Da sieht man dann, dass es am Anfang so klein aussehen und am Ende doch national wettbewerbsfähig sein kann.

Welche Vorteile bietet eine Teilnahme bei den „Sternen des Sports“ den Sportvereinen?

Für die Vereine haben die „Sterne des Sports“ viele Facetten. Sie können der breiten Öffentlichkeit zeigen, was sie leisten. Es ist eine Plattform für Dinge, die die Vereine sonst im Verborgenen betreiben. Gleichzeitig ist der Wettbewerb eine Möglichkeit für die Vereine, zusätzliche finanzielle Mittel zu generieren, die gerade für die kleinen Vereine sehr wichtig sind. Das Angebot, dass die Volksbanken Raiffeisenbanken und der DOSB den Vereinen mit den „Sternen des Sports“ machen, ist für die Vereine eine gute Gelegenheit, zusätzliches Geld einzunehmen.

Als erfahrenes Jurymitglied haben Sie sicher einen guten Überblick über das, was die Vereine leisten. Gab es im Laufe der Jahre Veränderungen?

Bei der Präsentation der Maßnahmen in den Bewerbungen sind die Vereine deutlich professioneller geworden. Da sind die Vereine offensichtlich im Technikzeitalter angekommen, viele sind mit Videos auf DVDs dabei und haben richtig professionelle Mappen eingereicht. Es ist nicht zu unterschätzen, dass eine gut gemachte Bewerbung auch auf den Inhalt neugierig macht und dann auf Landesebene leichter Beachtung erhält.

Wenn Sie an den Wettbewerb und an die Sportvereine in Mecklenburg-Vorpommern denken – was wünschen Sie sich zukünftig?

Ich bin sicher, dass wir in unserem Land noch mehr tolle Maßnahmen haben.
Unser Flächenland könnte sich noch besser präsentieren durch eine größere Darstellung der Aktivitäten unserer Sportvereine. Wenn ich mir was wünschen dürfte, dann, dass sich noch mehr Vereine bewerben. Unter anderen, weil es einfach Spaß macht, sich und seine Arbeit darzustellen.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

(Quelle: wirkhaus)


  • Christian Lüsch ist Sportchef der Ostseezeitung und seit Jahren in der Landesjury Mecklenburg-Vorpommern der "Sterne des Sports". (Quelle: OZ)
    Christian Lüsch ist Sportchef der Ostseezeitung und seit Jahren in der Landesjury Mecklenburg-Vorpommern der "Sterne des Sports". (Quelle: OZ)