Alle können mitmachen

Der Verein für Heilpädagogische Hilfe Bersenbrück e.V. setzt den Inklusionsgedanken in die Praxis um.

Rollstuhlbasketball oder Tanzen - der HpH schenkt Menschen Freude an der Bewegung (Fotos: Verein)
Rollstuhlbasketball oder Tanzen - der HpH schenkt Menschen Freude an der Bewegung (Fotos: Verein)

„Uns zittern vor Aufregung schon die Knie, seitdem wir wissen, dass wir Sieger in Weser-Ems geworden sind. Schließlich heißt das: Der HpH ist ein Kandidat für den ‚Stern des Sports’ in Gold! Großartig“, lacht Petra Böske, die gespannt auf das Bundesfinale der „Sterne des Sports“ in Berlin am 7. Februar 2012 blickt.

Petra Böske ist die Projektleiterin beim Verein für Heilpädagogische Hilfe Bersenbrück e.V. Sie entwickelte das Konzept „Sport inklusiv“ der Behindertensportabteilung der HpH, das den Verein jetzt bis in die Bundeshauptstadt zur Goldveranstaltung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel führt.

Angebote für Menschen mit und ohne Behinderung

„Wir möchten Sportangebote schaffen, die sich an Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung genauso richten wie an Menschen ohne Behinderung. Alle sollen gemeinsam trainieren können“, beschreibt Petra Böske ihr Anliegen. Im Gegensatz zu solchen Sportkursen gäbe es viele Angebote, in denen sich beide Gruppen getrennt voneinander bewegen könnten. Diese Lücke möchte „Sport inklusiv“ schließen.

Der HpH: Engagement seit 45 Jahre


Der Verein für Heilpädagogische Hilfe Bersenbrück e.V. wurde 1967 gegründet und möchte Menschen mit Behinderung und/oder besonderem Förderbedarf persönliche Unterstützung und fachliche Hilfen geben. Derzeit zählt der Verein im Landkreis Osnabrück über 800 Mitglieder, und betreibt 31 Förder-, Betreuungs- und Hilfseinrichtungen für Menschen mit geistiger, seelischer oder mehrfacher Behinderung.

Rudern, Bogenschießen, Rollstuhlbasketball – und noch viel mehr

Die Maßnahme „Sport inklusiv“ ist zunächst für eine Laufzeit von fünf Jahren angelegt und startete im April 2010 mit einem „Sportfest für alle“ in Bersenbrück.
In der Zeit arbeitete der Verein unter anderem an inklusiven Sportangeboten wie Rudern (in Kooperation mit dem Gymnasium Bersenbrück), Tanzen (in Kooperation mit der Patsy & Michael Hull Foundation), Fußball (in Kooperation mit dem VfL Osnabrück), der Paul-Moor-Sommerolympiade (in Kooperation mit dem Kreissportbund und dem Behindertensportverband).

Begegnungen schaffen

„Es ist möglich, über den Sport Menschen zusammen zu bringen“, ist sich Petra Böske sicher. Beim HpH starten die neuen Sportkurse wie Bogenschießen und Rollstuhlbasketball als Workshops, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Sportart ausprobieren können, ohne eine Verpflichtung einzugehen. So trainieren derzeit 35 Vereinsmitglieder im Sportbereich, fünfzehn weitere gehören nicht dem HpH an, doch auch sie sind hier herzlich willkommen.
Stößt der Schnupperkurs auf gute Resonanz, bildet sich eine neue feste Gruppe. „Dieses Vorgehen hilft, Hemmungen abzubauen“, erklärt Petra Böske.

Wissen weitergeben

18 Übungsleiterinnen und Übungsleiter aus dem Bereich Behindertensport betreuen die Sportgruppen. „Wir kooperieren mit Regelsportvereinen. Ihnen fehlt oft das Wissen, wie Menschen mit einer Behinderung Sport treiben können“, berichtet Petra Böske. „Wir beraten sie und tragen so den Inklusionsgedanken weiter.“

Das Spotlight des „Großen Stern des Sports“ in Silber

„Wir haben durch den Gewinn des ‚Stern des Sports’ in Silber schon eine große Aufmerksamkeit auf unseren Verein gelenkt und neue Sponsoren gefunden. Das ist wichtig, weil wir für den Rollstuhlbasketball neue Rollstühle anschaffen möchten“, freut sich Petra Böske. Sie und ihr Verein verfolgen langfristige Ziele wie etwa die, weitere Kooperationspartner zu finden und neue Mitarbeiter als Übungsleiter für den Behindertensport zu qualifizieren.

(Quelle: wirkhaus)


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