„Großer Stern des Sports“ in Silber für die Integrationsarbeit des Güstrower Handballvereins 94 e.V

Die Landessieger vom Güstrower Handballverein 94 e.V.: Vereinsvorsitzender Udo Hintze, Claudia Hinz (Jugendwartin), Thomas Schweder (Geschäftstellenleiter) (Foto: Dirk Behm)
Die Landessieger vom Güstrower Handballverein 94 e.V.: Vereinsvorsitzender Udo Hintze, Claudia Hinz (Jugendwartin), Thomas Schweder (Geschäftstellenleiter) (Foto: Dirk Behm)

Die Kreisstadt Güstrow im Herzen Mecklenburgs zieht Besucher aus der ganzen Welt an: Sie kommen, um sich den historischen Stadtkern oder das bekannte Renaissanceschloss anzusehen, vor allem aber wollen sie die Skulpturen von Ernst Barlach bestaunen. Der Künstler hatte sich 1918 in Güstrow niedergelassen. Seit 1994 kümmert sich die Ernst-Barlach-Stiftung um sein Lebenswerk und sorgt dafür, dass die Arbeiten für die breite Öffentlichkeit zugänglich sind.

Kein Wunder, dass sich in dieser weltoffenen Stadt ein Verein besonders dafür einsetzt, dass die neuen Nachbarn, die aus Russland, Gambia oder Armenien nach Güstrow ziehen, sich hier wohlfühlen und schnell Anschluss finden: Der 1994 gegründete Güstrower Handballverein gehört seit 2008 zu den Stützpunktvereinen des Programms „Integration durch Sport“ - dieses Jahr wurde der GHV für seine Verdienste in diesem Bereich zum Landessieger der „Sterne des Sports“ in Mecklenburg-Vorpommern gekürt.

Sport spricht alle Sprachen

Das Erfolgsrezept des Vereins lässt sich so beschreiben: Beim Sport gelten für alle dieselben Regeln - für Vorurteile ist dabei einfach kein Platz und auch Sprachbarrieren lassen sich beim gemeinsamen Sport ganz schnell überwinden. Gerade eine Mannschaftssportart wie Handball lebt davon, dass alle harmonisch zusammen spielen und die Stärken oder Schwächen der anderen kennen und verstehen. Wie sehr sich der Verein für seine ausländischen Mitglieder einsetzt, zeigt die Geschichte von Oleg Goloub, der aus Weißrussland stammt. 2003 hatte sich der diplomierte Sportlehrer beim GHV beworben: Aus einer vom Arbeitsamt geförderten Beschäftigung ist inzwischen eine Festanstellung geworden. In den vergangen Jahren hat sich Oleg Goloub vor allem für den Aufbau neuer Sportgruppen an den Grundschulen in Güstrow stark gemacht, z.B. bietet der Verein im Rahmen der Initiative „Schule - Verein“ jede Woche an der Schule am Hasenwald eine zusätzliche Sportstunde an.

Turniersieg bei „grenzenlos fair play“

Überhaupt ist der GHV immer dort zu finden, wo Integration ganz groß geschrieben wird: Seit drei Jahren ist er Mitveranstalter beim Güstrower Integrations-Sportfest - das sich mit seinem Riesenangebot an Spiel und Spaß inzwischen zum echten Hit bei Groß und Klein entwickelt hat. Aber auch bei anderen Ballsportarten mischt der Verein mit, wenn es um die gute Sache geht. Dieses Jahr hat der Güstrower Handballverein dafür gesorgt, dass sich eine deutsch-armenische Volleyballmannschaft für das Mix-Turnier „grenzenlos fair play“ des Landessportbundes Mecklenburg-Vorpommerns zusammen gefunden hat. Die „Nordstadtblocker“ - sieben armenische und deutsche Jungs aus der Beruflichen Schule in Bockhorst - holten am Ende sogar den Turniersieg in die Barlachstadt. Damit wird das Finale nächstes Jahr in Güstrow ausgespielt.

Das unermüdliche Engagement des Güstrower Handballvereins für Integration überzeugte die Landesjury der „Sterne des Sports“ auf der ganzen Linie und bescherte dem Verein den „Großen Stern des Sports“ in Silber. Seine Bewerbung hatte der Verein bei der Volks- und Raiffeisenbank eG, Güstrow eingereicht. Die kleinen „Sterne des Sports“ gingen an den Badminton SC 95 Schwerin, den Eissportverein Turbine Rostock und den Segelverein Alt Garz e.V. Rerig.

Für den GHV heißt es nun Nervenstärke zeigen: Er wird Mecklenburg-Vorpommern am 02. Februar 2010 beim Bundesfinale der „Sterne des Sports“ in Berlin vertreten.


  • Die Landessieger vom Güstrower Handballverein 94 e.V.: Vereinsvorsitzender Udo Hintze, Claudia Hinz (Jugendwartin), Thomas Schweder (Geschäftstellenleiter) (Foto: Dirk Behm)
    Die Landessieger vom Güstrower Handballverein 94 e.V.: Vereinsvorsitzender Udo Hintze, Claudia Hinz (Jugendwartin), Thomas Schweder (Geschäftstellenleiter) (Foto: Dirk Behm)