Großer Ansporn durch den Landessieg 2010

Wasser, Wind und Wellen - „Segeln für Alle“ ist fester Bestandteil des Münchner Yachtclubs.

Selbst das Wetter hat mitgespielt: "Segeln für alle" auf dem Starnberger See (Quelle: Münchner Yachtclub)
Selbst das Wetter hat mitgespielt: "Segeln für alle" auf dem Starnberger See (Quelle: Münchner Yachtclub)

Segler kennen dieses großartige Gefühl von Freiheit, das ein Boots-Törn schenken kann. Wer segeln möchte, sollte deshalb auch segeln können. Das dachten sich die Mitglieder vom Münchner Yachtclub und initiierten jetzt zum zweiten Mal die Maßnahme „Segeln für Alle“ - ein Segel-Schnupperkurs-Wochenende, das sich an Menschen mit Behinderung richtet. Im letzten Jahr hatte der Münchner Yachtclub dafür den bayrischen Landessieg bei den „Sternen des Sports“ gewonnen, nachdem der Verein die Bewerbungsunterlagen bei der Volksbank Raiffeisenbank Starnberg-Herrsching-Landsberg eG eingereicht hatte.

Für den Vizepräsidenten des Yachtclubs, Jörg Hohmann, war es genau wie für Vereinsmitglied Christian Löhr eine große Ehre, im Februar in Berlin bei den „Sternen des Sports“ in Gold Bundespräsident Christian Wulff die Hand zu schütteln. Eine große Motivation, die Maßnahme auch 2011 zu wiederholen: „Es sollte normal sein, dass Behinderte und Nicht-Behinderte zusammen kommen“, so Hohmann.

Die Freizeit selbst gestalten

Am Wochenende 20./21. August gingen 24 Teilnehmer an den Start, um den Starnberger See zu ersegeln. Die Boote, Einsitzer mit Namen Mini12er, haben einen tiefen Schwerpunkt und sind dadurch unsinkbar, ihre Bedienung ist einfach.

„Es ist eine besondere Herausforderung für Menschen mit Behinderung, selbst segeln zu können. Das ist eine Erfahrung, die sie normalerweise nie machen könnten. Das stärkt ihr Selbstbewusstsein und gibt ihnen die Freiheit, selbst bestimmt ihre Freizeit zu gestalten“, erzählt Jörg Hohmann, Vizepräsident des Yachtclubs.

Glückliche Gesichter auf dem Starnberger See

Die Idee, Menschen mit Behinderung das Segeln zu ermöglichen, hatte Vereinsmitglied Christian Löhr, der selbst im Rollstuhl sitzt und seit über 25 Jahren segelt. Am Ende der zweiten Regatta unter dem Motto „Segeln für Alle“ ist er mehr als zufrieden: „Es war eine sehr erfolgreiche Veranstaltung, weil wir viele glückliche Gesichter gesehen haben“, freut sich der 41-jährige Betriebswirt.

Clubmitglied Andreas Winkler, der einer der Helfer vor Ort war, fügt hinzu: „Es macht auch Freude, Freude zu schenken.“ Mit dieser Meinung steht Winkler nicht allein da: Viele Vereinsmitglieder haben die Maßnahme finanziell und mit persönlichem Einsatz unterstützt, indem sie zum Beispiel die Segler in Beibooten begleiteten.

Der Wunsch: Eigene behindertengerechte Boote

Für das Wochenende hatte die Stiftung FIDS (Foundation for Integrated Disabled Sailing) die Boote zur Verfügung gestellt. Ein großer Traum des Münchner Yachtclubs wäre es jedoch, die rund 12 000 Euro teuren Boote dauerhaft seinen behinderten Mitgliedern zur Verfügung zu stellen. Daran wird gearbeitet. Doch das Segeln für Menschen mit Behinderung ist schon jetzt ein fester Bestandteil des Münchner Yachtclubs.


  • Selbst das Wetter hat mitgespielt: "Segeln für alle" auf dem Starnberger See (Quelle: Münchner Yachtclub)
    Selbst das Wetter hat mitgespielt: "Segeln für alle" auf dem Starnberger See (Quelle: Münchner Yachtclub)