Schöner als ein Sieg im Leistungssport

Sportliche Erfolge hat Horst Danzeglocke in seinem Leben schon viele gefeiert. Zuerst im Leistungssport als Schwimmer und Wasserballer, später dann als Trainer. Auch heute haben seine Schützlinge wie der 13-jährige Handicap-Nachwuchsschwimmer Hannes Schürmann aus Remscheid in internationalen Wettbewerben die Nase vorn – seit 2007 ist Danzeglocke nämlich Landestrainer für Schwimmen im Behindertensportverband NRW.

Hauptberuflich arbeitet er seit sechs Jahren bei der Sport- und Spielvereinigung 1902 Velbert e.V. Auch hier kümmert er sich als Leiter der Jugendprojekte der SSVg. um Kinder. Unter seiner Leitung ist die Ganztagsbetreuung des Vereins stark gewachsen – rund 400 Mädchen und Jungen nehmen daran teil. Darunter sind Kinder mit und ohne Behinderung, mit und ohne Migrationshintergrund. Der Verein ist dieses Jahr anerkannter Stützpunktverein des Programms „Integration durch Sport“ – ein Projekt des Deutschen Olympischen Sportbundes und des Landessportbundes NRW.

Soziales Engagement und Spitzensport gehen Hand in Hand

„Diese Auszeichnung bedeutet mir mehr als die Deutschen Meisterschaften, die ich früher gewonnen habe“, sagte Horst Danzeglocke bei der Preisverleihung der „Sterne des Sports“ in Bronze im Kasino der Volksbank Remscheid-Solingen eG. Dabei wollte er bei dem Wettbewerb zuerst gar nicht mitmachen. Er empfindet, dass was er tut als ganz normal, nicht als etwas Besonderes. Dabei hat der Verein nicht nur im Spitzensport einiges vorzuweisen. Neben der Ganztagsschule bietet er Ferieninternat und Nachtfußball an.

Die Jury der „Sterne des Sports“ wählte die SSVg. Velbert 02 für ihr beispielhaftes soziales Engagement auf den ersten Platz im lokalen Wettbewerb, der mit 1.500 Euro Prämie dotiert ist. Damit vertritt der Verein das Bergische Land auf der nächsten Ebene, wo alle Bronzegewinner aus Nordrhein-Westfalen miteinander um den „Großen Stern des Sports“ in Silber konkurrieren.

Mehr Lebensqualität durch Sport

Im lokalen Wettbewerb der „Sterne des Sports“ kamen zwei Vereine aus Solingen auf Platz zwei und drei ins Ziel. Der Wald-Merscheider TV 1861 e.V. wurde für sein Angebot „Multiple Sklerose – Sport für Bewegungseingeschränkte“ ausgezeichnet und konnte einen Scheck über 1.000 Euro mit nach Hause nehmen. Andreas Lukosch hatte den Kurs vor sieben Jahren übernommen. Mittlerweile sind aus den früher fünf Teilnehmern 35 geworden. Das Wichtigste ist für ihn, die Leute aus der Isolation zu holen und ihnen ein Stück mehr Lebensqualität zu vermitteln.

Als Dritter erhielt der TSV Solingen-Aufderhöhe e.V. 500 Euro. Er hatte sich mit seiner Krebs- und Lungensportgruppe beworben. Das Angebot richtet sich vor allem an Teilnehmer, die sonst keinen Zugang zum Sport haben. Übungsleiterin Christine Römer ist stolz, wie gut der Kurs ankommt. Keiner will eine Stunde verpassen, erzählt sie. Das sei für das ganze Team eine enorme Motivation, das Engagement auch in Zukunft fortzusetzen.