Sport fürs seelische Gleichgewicht

Seit 17 Jahren bietet der TSV Schöllbronn 1907 e.V. Sport für Krebspatienten an

An gemeinsam ausgeführten Bewegungsübungen kann jede, ihren Möglichkeiten entsprechend, teilhaben (Foto: Martina Kunkel)
An gemeinsam ausgeführten Bewegungsübungen kann jede, ihren Möglichkeiten entsprechend, teilhaben (Foto: Martina Kunkel)

„Sport TROTZ(T) Krebs“ ist die Devise beim TSV Schöllbronn aus Baden.  Momentan treffen sich in der Gruppe jede Woche 15 bis 18 Frauen, die wegen Krebs in Behandlung waren oder sind. Sie machen Herz-Kreislauf-Training, gezielte Bewegungsübungen und lernen Entspannungstechniken. Aber es geht auch darum, Kraft und Selbstvertrauen zu tanken, um wieder Mut und Lebensfreude zu entwickeln.

„Krebs ist immer noch ein Tabu. Viele versuchen ihre Krankheit zu verheimlichen, um nicht ausgegrenzt zu werden. Es ist also manchmal schon ein großer Schritt, sich für unsere Gruppe anzumelden“, sagt Ruth Baumann.  Sie ist davon überzeugt, dass Sport das Leben von Krebspatienten bereichern kann. Vor 17 Jahren hat sie das Angebot „Sport TROTZ(T) Krebs“ auf den Weg gebracht, das sich zuerst nur an Brustkrebspatientinnen richtete.

Die Übungsleiterin machte damals bei der Fachklinik für Lymphologie in Sankt Blasien sogar extra eine Zusatzausbildung. Seitdem hält sie die Gruppe zusammen, in der auch schon viele Freundschaften entstanden sind. Aber das Angebot wird in Zusammenarbeit mit dem Badischen Sportbund ständig weiterentwickelt. Inzwischen spricht der Verein auch gezielt Männer mit Prostatakrebs an, um sie für den Sport zu gewinnen.

Über 3.000 Euro Preisgeld

Die Jury der „Sterne des Sports“ der Volksbank Ettlingen eG hat dieses langfristige Engagement beeindruckt. Sie kürte den TSV Schöllbronn zum Sieger der „Sterne des Sports“ auf lokaler Ebene. Zusammen mit dem „Großen Stern des Sports“ in Bronze konnte sich der Verein über ein Preisgeld von 1.500 Euro freuen.  Insgesamt hatten sich dieses Jahr 13 Sportvereine bei der Volksbank Ettlingen eG für die „Sterne des Sports“ beworben. Die Jury stand vor der verantwortungsvollen Aufgabe, die einzelnen Angebote zu bewerten.

Zu den Preisrichtern gehörten Klaus Steckmann, Vorstandsmitglied der Volksbank Ettlingen eG, Wolfram Trinks, Sprecher des Vorstandes der Volksbank Ettlingen eG, Bernd Rau vom Sportkreis Karlsruhe, Landrat Christoph Schnaudigel, der Landtagsabgeordnete Werner Raab, Günter Bechtold vom SC Neuburgweier, der 2008 sogar ins Bundesfinale der „Sterne des Sports“ einziehen konnte und Heidi Schulte-Walter von den Badischen Neuesten Nachrichten.

Über den zweiten Platz und 1.000 Euro Prämie durfte sich der TSV Reichenbach freuen. Er hatte sich mit seinem „integrativen Sportfest“ beworben. Platz drei ging an den Tanzsportclub Sibylla mit seinem Angebot im Seniorensport „Tanzen 60 plus“. Der Verein erhielt dafür 750 Euro Preisgeld.

Mit dem Sieg auf Bronzeebene hat sich der TSV Schöllbronn für das Landesfinale qualifiziert. Am 09.12. wird in Stuttgart das Geheimnis gelüftet, wer für Baden ins Bundesfinale der „Sterne des Sports“ 2010 einzieht.


  • An gemeinsam ausgeführten Bewegungsübungen kann jede, ihren Möglichkeiten entsprechend, teilhaben (Foto: Martina Kunkel)
    An gemeinsam ausgeführten Bewegungsübungen kann jede, ihren Möglichkeiten entsprechend, teilhaben (Foto: Martina Kunkel)
  • Gemeinsames Tun und Erleben sind für die Gruppe besonders wichtig (Foto: Martina Kunkel)
    Baden Sportgruppe1KL
  • Auf dem Bild v.l.n.r.: Wolfram Trinks - Sprecher des Vorstands der Volksbank Ettlingen, Harald Denecken - Präsident der Deutschen Olymischen Gesellschaft, Ruth Baumann - TSV Schöllbronn, Fabian Nagel - TSV Schöllbronn, Klaus Steckmann - Mitglied des Vo
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