Richtig Dampf ablassen

„Boxen ist nicht einfach wildes Draufhauen. Boxen ist die edle Kunst der Selbstverteidigung. Wir möchten mit diesem Sport junge Menschen zu Selbstbewusstsein und Charakterfestigkeit erziehen“, erklärt Dieter Blömker. Er ist Trainer und Abteilungsleiter der Boxstaffel Galaxy des Karatevereins e.V. Nordhorn. Mit ihrer Maßnahme „Angezählt, aber nicht gefallen“ haben die Galaxy-Boxer jetzt den „Großen Stern des Sports“ in Bronze und 1500 Euro gewonnen.

„Statt mit seiner Energie auf krumme Wege zu geraten, kann man lieber beim Boxen richtig Dampf ablassen – und zwar kontrolliert“, meint Dieter Blömker, der die Maßnahme mit Begeisterung unterstützt. Sie richtet sich an Jugendliche zwischen zehn und 23 Jahren, die aus sozial schwachen oder benachteiligten Familien kommen und zum Teil Migrationshintergrund haben. Dreimal die Woche können sie abends trainieren.

Ein Mann für alle Fälle

Boxen ist gut für den gesamten Körper; es trainiert unter anderem die Kondition und Koordinationsfähigkeit und vitalisiert das Herz-Kreislaufsystem. Boxen ist aber auch gut für den Geist – es stärke das Zutrauen in die eigene Person, meint Dieter Blömker. Er möchte seinen Jungs und Mädels mehr sein als nur ein Trainier, der anfeuernd neben dem Sandsack steht. „Ich bin für viele eine Anlaufstelle und habe es geschafft, Vertrauen aufzubauen. Probleme, die die Kinder ihren Eltern nicht erzählen wollen oder nicht sagen können, erzählen sie mir. Wir suchen dann gemeinsam nach Lösungen“, berichtet Blömker, der auch mal mit zum Schulrektor geht, wenn es bei einem seiner Schützlingen brennt.

Der Traum: Ein eigener Boxring

Das Preisgeld fließt in den Topf, mit dessen Inhalt ein Boxring angeschafft werden soll. „Ein Boxring kostet etwa 13 000 Euro. Der Gewinn des ‚Sterns’ lässt mich hoffen, ihn zum Jahresende anschaffen zu können“, strahlt Blömker.

Zwölf Bewerbungen in der Region Bentheim

Die Galaxy-Boxer hatten sich gegen eine starke Konkurrenz von elf Vereinen aus der Region Grafschaft Bentheim durchgesetzt, die ihre Bewerbungen bei der Grafschafter Volksbank eG und der Volksbank Niedergrafschaft eG eingereicht hatten.

Den zweiten mit 1000 Euro dotierten Platz erreichte der Sportverein SC Union Emlichheim für die Maßnahme „Integration von Sportlern mit geistigem und körperlichen Handicap“. Der Verein bezieht Menschen mit Behinderung aktiv in den allgemeinen Sportbetrieb mit ein.

Platz drei und 500 Euro gingen an den SV Suddendorf-Samern 1959 e.V. für sein Angebot „Offene Vereinsarbeit“. Der Verein engagiert sich in großem Stil, um selbst Nicht-Mitglieder des Vereins zu gemeinsamen Aktionen mit ins Boot zu holen und so den Zusammenhalt der Gemeinde zu fördern.
Alle anderen neun Vereine erhielten von der Bank jeweils 100 Euro als Dankeschön und Motivation, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen.

Den Vereinen einen Stellenwert geben

Der Schirmherr der „Sterne des Sports“ in der Region rund um Bentheim ist Landrat Friedrich Kethorn. Zusammen mit den Vorstandsmitgliedern der Grafschafter Volksbank Jürgen Timmermann und Jan Schüldlink und der Geschäftsführerin des Kreissportbundes Renate Grzmehle überreichte er die Preise an die Sieger.

„Die Volksbanken möchten“, so Jürgen Timmermann, „die elementaren gesellschaftlichen Aufgaben der Vereine transparent machen und den Leistungen der Vereine einen Stellenwert geben.“