„Sterne des Sports“ ermutigen Vereine zu gesellschaftlichem Engagement

Interview mit Bärbel Dittrich, Vizepräsidentin des Landessportbunds Nordrhein-Westfalen

Bärbel Dittrich traut dem Siegerverein GHOST auch auf Bundesebene einiges zu
Bärbel Dittrich traut dem Siegerverein GHOST auch auf Bundesebene einiges zu

Bärbel Dittrich, Vizepräsidentin des Landessportbunds Nordrhein-Westfalen, hat die „Sterne des Sports“ in Silber 2010 mitverliehen. Im Interview spricht sie über die Perspektiven des Breitensportpreises, über den Siegerverein GHOST und ihren persönlichen Bezug zum Sport.

Die „Sterne des Sports“ in Silber für Nordrhein-Westfalen wurden zum ersten Mal im Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport in Düsseldorf vergeben. War es eine gelungene Premiere?

Das war es definitiv. Mit der Preisverleihung im Ministerium hat die Veranstaltung einen angemessenen Rahmen erhalten. Das ist auch eine Wertschätzung für die beteiligten Vereinsvertreter. Immerhin haben sich die Klubs mit herausragendem Engagement im gesellschaftlichen Bereich auf Länderebene gegen viele andere Vereine durchgesetzt.

Der „Große Stern des Sports“ ging an den Verein für gesundheitsorientierten Sport (GHOST). Was glauben Sie hat den Ausschlag für diesen Klub gegeben?

Der Verein für gesundheitsorientierten Sport (GHOST) kümmert sich um all jene, die anderswo im Abseits stehen. Das sind Kinder mit Defiziten wie Wahrnehmungs- und/oder Haltungsschwächen, junge Menschen, die keinen sportlichen Leistungsdruck, sondern Zuwendung und Zusammenhalt erfahren sollten. Es war wohl dieser gezielte Verzicht auf sportliche Erfolge und das besondere Engagement für Schwächere, was hier den Ausschlag gegeben hat.

Wie schätzen Sie die Chancen des Vereins für das Bundesfinale in Berlin ein?

Ich denke, dass der Verein verdientermaßen in Nordrhein-Westfalen gewonnen hat. Auf der nächsthöheren Ebene trifft GHOST auf viele starke Mitbewerber. Ich glaube aber, dass sich unser Klub nicht verstecken muss und Chancen auf eine vordere Platzierung hat. In den vergangenen Jahren sind ja die Vereine aus Nordrhein-Westfalen im Bundesfinale immer recht weit vorne gelandet. Ich wünsche dafür dem diesjährigen nordrhein-westfälischen Vertreter viel Erfolg.

Was bedeuten die „Sterne des Sports“ für die Vereine in Nordrhein-Westfalen?

Der Breitensportpreis „Sterne des Sports“ bietet den Vereinen eine hervorragend geeignete Plattform, ihr soziales Engagement zu präsentieren. Durch die „Sterne des Sports“ werden die Vereine für ihren gesellschaftlichen Einsatz nicht nur gewürdigt. Sie werden darüber hinaus auch ermutigt, es anderen Vereinen gleichzutun und solche relevanten Maßnahmen ins Leben zu rufen.

Was sollten ihrer Einschätzung nach die nächsten Schritte sein, um den Wettbewerb der „Sterne des Sports“ in Nordrhein-Westfalen weiter voranzubringen?

Diese hoch angelegte Preisverleihung war ein Schritt in die richtige Richtung. Durch eine medienwirksame Veranstaltung können wir die Aufmerksamkeit von Vereinen wecken, die sich bisher noch nicht beteiligt haben. Um eine möglichst flächendeckende Beteiligung von Klubs im ganzen Bundesland zu erreichen, wünsche ich mir, dass die Stadt- und Kreissportbünde und die örtlichen Volksbanken Raiffeisenbanken weiterhin an einem Strang ziehen.

Wie ist ihr persönlicher Bezug zum Sport, sind Sie selbst sportlich aktiv?

Als ehemalige aktive Leichtathletin und Fußballspielerin bin ich seit meinem zehnten Lebensjahr im Sport tätig, davon seit über 30 Jahren ehrenamtlich engagiert. Außerdem habe ich Sport studiert. Neben meiner Tätigkeit als Vizepräsidentin des LSB bin ich auch die Vorsitzende des Kreissportbundes Soest. Darüber hinaus versuche ich mich zwei bis drei Mal in der Woche durch ein eigenes Bewegungsprogramm fit zu halten. Am Wochenende sind mein Mann und ich immer bei den Handballspielen unserer beiden Söhne im Einsatz.


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