Ein Stern für die Angels

Anfeuern und Jubeln – dafür sind Cheerleader berühmt. Schließlich ist es ihre ursprüngliche Aufgabe. Doch Cheerleading mit seiner anspruchsvollen Mischung aus Turnen, Akrobatik und Tanz hat sich mittlerweile zu einem vielfach unterschätzten Wettkampfsport entwickelt. In Gera in Thüringen hat er seit langem eine leidenschaftliche Fangemeinde.

Weit mehr als nur „Püschel schwingen“

Die Angels sind 1997 ganz klein mit acht Mitgliedern als Abteilung des Great Gera Skates e:V. gestartet, mittlerweile zählt sie fast zehn Mal so viele Cheerleader ab sechs Jahren. Höhepunkt ist jedes Jahr der „Schneeball“ in der Panndorfhalle – eine offene Cheerleading Meisterschaft, die von Preisrichtern der Cheerleadervereinigung Deutschland gewertet wird. Dieses Jahr laden die Angels am 19. November schon zum 11. Mal nach Gera ein.

Von Anfang an war es aber auch erklärtes Ziel des Great Gera Skates e.V. sich verantwortungsvoll um Kinder und Jugendliche zu kümmern, ihnen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung anzubieten, und so Jugendkriminalität und sozialem Absturz entgegen zu wirken. „Wir machen sehr viel mehr als Sport. In der Freizeit gibt es bei uns gemeinsame Ausflüge zum Klettern und Rafting und in den Ferien sind wir auch für die Kinder da, deren Eltern nicht in den Urlaub fahren können“, sagte Isabell Dähne von den Angels nach der Preisverleihung der Thüringer Allgemeinen.

Die Jury der GERAER BANK eG krönte das Engagement der Angels bei der Preisverleihung am 8. September mit dem „Großen Stern des Sports“ in Bronze und einem Scheck über 1.500 Euro. Damit haben die Cheerleader das Ticket für die nächste Runde auf Landesebene um die „Sterne des Sports“ in Silber gelöst.

Die Auszeichnung kam für die Angels selbst überraschend: „Wir haben uns zum ersten Mal bei den ‚Sternen des Sports’ beworben und hätten nicht damit gerechnet, als Sieger aus dem Wettbewerb zu gehen. Obwohl wir beim Ausfüllen der Unterlagen auf einmal gemerkt haben, dass wir schon ganz schön toll sind“, erinnert sich Cheerleader-Trainerin Isabell Dähne und lacht. „Auf jeden Fall ist es eine tolle Auszeichnung für die viele breit gefächerte Arbeit, die wir leisten.“ Das Preisgeld will der Verein in die Cheerleader-Abteilung stecken, wahrscheinlich um Fahrten und Startgelder für Wettbewerbe zu finanzieren.

Stolz auf die Vereine aus der Region

„Wir als GERAER BANK eG sind in diesem Jahr mittlerweile zum vierten Mal dabei. Unsere bisherigen drei Teilnahmen waren außerordentlich erfolgreich. Wir standen mit unseren Siegern auf regionaler Ebene auch landesweit immer auf dem Treppchen“, erinnerte Bankvorstand Hendrik Ziegenbein in seiner Rede.

Dieses Jahr hatten sich insgesamt 12 Vereine aus der Region Gera/Greiz für die „Sterne des Sports“ beworben. Auf dem zweiten Platz, verbunden mit 1.000 Euro Preisgeld, landete die Abteilung Taekwondo des Zentrums für Kampfkünste Gera e.V. Der Verein hatte sich ebenfalls in der Kategorie „Kinder und Jugend“ beworben. Kinder ab sieben Jahre werden von der Abteilung umfassend betreut, unter anderem gibt es einen regelmäßigen Austausch mit Kampfsportlern aus Portugal.

Dritter wurde der Turnverein Gera e.V., der sich mit seiner Nachwuchsarbeit beworben hatte und 500 Euro für die Vereinskasse bekam. Um neue Talente möglichst früh zu entdecken und zu fördern, kooperiert der Verein mittlerweile mit drei Kindergärten, mit drei weiteren ist der Vorstand im Gespräch.

Auch die anderen neun Bewerber gingen nicht mit leeren Händen nach Hause. Für den Vorstand betonte Hendrik Ziegenbein: „Wir möchten auch diejenigen Vereine für ihr Engagement mit einer Spende in Höhe von jeweils 100 Euro ehren, die es heute nicht ganz auf das Treppchen geschafft haben.“