Wer stark ist, kann auch für andere etwas leisten

Der SSV 1952 Torgau e.V. hat im letzten Jahr den 3. Platz auf Landesebene in Sachsen erreicht.

3.000 Euro, die durch die Kinder des SSV Torgau e.V. beim Sponsorenlauf zusammen kamen, stiftete der Verein für die Genesung eines Mädchens aus Angola. (Quelle: privat)
3.000 Euro, die durch die Kinder des SSV Torgau e.V. beim Sponsorenlauf zusammen kamen, stiftete der Verein für die Genesung eines Mädchens aus Angola. (Quelle: privat)

Für den sächsischen SSV Torgau war die Bewerbung bei den „Sternen des Sports“ 2013 der erste Kontakt mit dem Wettbewerb, den die Volksbanken Raiffeisenbanken gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ausschreiben. Im Interview erzählt der Abteilungsleiter Leichathletik Mario Erdmann von seinen Erfahrungen mit der Bewerbung, die er bei der Raiffeisenbank Torgau eG eingereicht hat.

Lieber Herr Erdmann,
der SSV 1952 Torgau ist mit dem 3. Platz auf Landesebene in Sachsen bei den „Sternen des Sports“ 2013 geehrt worden. Mit welcher Maßnahme hat sich Ihr Verein beworben?


Unser Ziel ist es, Kinder und Jugendliche für die Leichtathletik zu motivieren und zu begeistern. Unter der Überschrift „Wir bewegen was und machen Kinder stark“, so der Titel unserer Bewerbung, steht unser Anliegen, jungen Menschen zu zeigen, wie sie sich selbst Ziele setzen und langfristig verfolgen können. Sie lernen zugleich, mit Erfolgen und Misserfolgen umzugehen.

Im Sport muss man sich an Regeln halten, immer wieder. Durch Wettkämpfe sammeln Kinder Erfahrungen, die sich für das spätere Leben prägen. Sie lernen, sich durchzusetzen und dass sie versuchen müssen, mit Gleichaltrigen um Weiten und Sekunden zu kämpfen, damit sie eine gute Platzierung erreichen. Im wirklichen Leben außerhalb des Sports ist das ganz ähnlich.

Die Sportart Leichtathletik stellt diesen Aspekt gut dar. Bis auf Staffelläufe sind alle Disziplinen der Leichtathletik Einzeldisziplinen. Und da muss man schon selber für sich kämpfen, sonst erreicht man nicht viel. Wir bieten verschiedene Trainingsgruppen an, in die die Kinder dem Alter entsprechend eingeteilt werden. In Wettbewerben soll dann jeder das für sich rausholen, was möglich ist. Das stärkt das Selbstbewusstsein.

Wer es gelernt hat, sich durchzusetzen und stark zu sein, kann sich auch gut für andere einsetzen. Der Sponsorenlauf zugunsten eines kranken Mädchens aus Angola, den wir im Sommer veranstaltet haben, ist dafür ein gutes Beispiel. Die Kinder sind viele Runden gerannt, damit aus dem Erlös des Benefiz-Laufes die Medikamente für die Behandlung des kranken Kindes in seinem Heimatland bezahlt werden können.

Wie sind Sie auf den Wettbewerb „Sterne des Sports“ aufmerksam geworden?

Die Raiffeisenbank Torgau eG hat uns direkt angesprochen. Wir haben uns zum ersten Mal beworben, weil wir uns Chancen aufgrund unseres enormen Mitgliederwachstum und der großartigen Entwicklung unserer Abteilung erhofft haben. Die Bewerbung gibt einen Überblick über das, was in den letzten Jahren bei uns passiert ist.

Welche Erfahrungen haben Sie durch das Schreiben der Bewerbung gemacht?

An so einer Bewerbungsmappe hängt viel dran. Mit ein oder zwei Seiten ist es ja nicht getan, doch es gibt viel, womit sie sich füllen lassen. Ich hatte eine Vorstellung davon, wie ich die Bewerbung aufbauen wollte, habe sie geschrieben und dann an die Raiffeisenbank Torgau eG geschickt, die mir übrigens auch geholfen hätte. Und ich habe dann von der Bank recht bald einen begeisterten Rückruf gekriegt, dass das ganz toll sei, wie wir uns aufgestellt haben.

Viele Vereine nutzen die Bewerbung, um eine Art Bestandsaufnahme über ihre Arbeit zu machen – ist das bei Ihnen auch so gewesen?

Ja. Ich habe über die Entwicklung der letzten Jahre geschrieben. 2008 hatten wir  etwa 50 Mitglieder, 2013 dann schon 130. Ich habe aufgeführt, dass wir mit wenigen Trainern angefangen haben, die dann immer mehr wurden. Ich habe unter anderem vom Trainingslager erzählt, das jährlich in Zinnowitz stattfindet. Zuerst waren es eine Handvoll Teilnehmer, in diesem Jahr fahren wir mit 35 Kindern dorthin.

Unsere Entwicklung gibt einen Einblick in unser Vereinsmanagement. Wir haben beispielsweise zuerst Eltern dazu motiviert, ihre Kinder zu uns zum Training zu bringen und dann dazu gebracht, selber Trainerlizenzen zu machen.

Werden Sie sich wieder bei den „Sternen des Sports“ bewerben?


Ja, wir haben viele Ideen für Maßnahmen, mit denen wir uns wieder bewerben könnten. Es ist jedoch von vielen Faktoren abhängig, ob wir diese Ideen realisieren können. Unsere Arbeit ist ja ehrenamtlich und alle, die beteiligt sind, stecken unwahrscheinlich viel Zeit und Engagement dort hinein. Wir müssen sehen, was möglich ist. Aber toll wäre es schon.

(Quelle: wirkhaus)


  • 3.000 Euro, die durch die Kinder des SSV Torgau e.V. beim Sponsorenlauf zusammen kamen, stiftete der Verein für die Genesung eines Mädchens aus Angola. (Quelle: privat)
    3.000 Euro, die durch die Kinder des SSV Torgau e.V. beim Sponsorenlauf zusammen kamen, stiftete der Verein für die Genesung eines Mädchens aus Angola. (Quelle: privat)