„Zeigen Sie der breiten Öffentlichkeit, was Sie leisten“

Wir haben mit der FIFA-Schiedsrichterin über ihr Engagement für die „Sterne des Sports“ gesprochen.

Frau Steinhaus – Sie haben die Schirmherrschaft für die „Sterne des Sports“ bei der Hannoverschen Volksbank eG übernommen. Was hat Sie überzeugt, sich für diesen Wettbewerb einzusetzen?

Häufig stehen auch im Breitensport lediglich die sportlichen Leistungen im Fokus. Ohne diese abzuwerten, dürfen wir nicht vergessen, dass viele Mitglieder unserer Gesellschaft auch andere Leistungen in den Vereinen erbringen - meistens still und leise im Hintergrund ohne ständigen Applaus. Dass die „Sterne des Sports“ gerade dieses soziale Engagement würdigen und belohnen, hat mich sofort überzeugt.

Wie werden Sie den Wettbewerb vor Ort begleiten und unterstützen?

Gemeinsam mit der Hannoverschen Volksbank eG rufe ich die Vereine im lokalen Raum auf, sich für die „Sterne des Sports“ zu bewerben. Den Wettbewerb auf verschiedensten Ebenen zu kommunizieren, die Vereine zu informieren und zu motivieren sowie als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen, halte ich für unabdingbar. Schon bald werden die Vereine die Möglichkeit haben, sich und ihre Projekte der Jury persönlich zu präsentieren. Darauf bin ich bereits sehr gespannt!

Was würden Sie Sportvereinen raten, die mitmachen wollen?

Ich würde ihnen nicht nur raten, sondern ich fordere sie konkret auf: Zeigen Sie der breiten Öffentlichkeit, was Sie in Ihren Vereinen oder Organisationen  bereits leisten. Lassen Sie sich von neuen Ideen begeistern und inspirieren oder gehen Sie vielleicht ganz neue Wege.  Belohnt werden Sie für Ihr Engagement in jedem Fall, auch wenn es vielleicht nicht für einen der ersten Plätze in diesem Wettbewerb reichen sollte.

Frau Steinhaus, Ihre eigene sportliche Karriere hat im Fußballverein angefangen. Wie hat Ihr Verein Ihnen bei Ihrer Karriere geholfen?

Meine Wurzeln habe ich in Bad Lauterberg im Harz. Dort bin ich geboren und aufgewachsen. Noch heute bin als Schiedsrichterin für meinen Heimatverein SV Bad Lauterberg aktiv. Der Schiedsrichterobmann des SV Bad Lauterberg, Wolfgang Illhardt, hat mich 1995 zur Schiedsrichtertätigkeit motiviert und mich zu meinen ersten Spielen begleitet. Zum einen hat er mir vor Ort Rückhalt gegeben, war jederzeit ansprechbar und hat mir auch bei administrativen Dingen, die anfangs sehr ungewohnt sind, geholfen. Zum anderen ist er den PKW gefahren. Als ich meine Schiedsrichtertätigkeit aufgenommen habe, war ich mit 16 Jahren noch zu jung für den Führerschein.
Auch wenn ich heute alleine zu den Spielen reise, gibt mir Wolfgang immer noch regelmäßig Feedback.

Gibt es Momente, in denen Sie besonders stolz auf Ihren Verein sind?

Ich bin von der Jugendarbeit des SV Bad Lauterberg begeistert! Auch im Frauen- und Mädchenfußball engagiert sich der SV Bad Lauterberg in besonderem Maße.
Ohne die vielen Ehrenamtlichen wäre dieses Engagement auch dort in dem sensationellen Umfang kaum möglich!

Sie haben es gerade erwähnt, Im Juni startet die Frauen-Fußball-WM in Deutschland. Welche Erwartungen haben Sie? Wird es wieder ein Sommermärchen?

Eine Weltmeisterschaft im eigenen Land ist etwas ganz Besonderes und ich freue mich sehr über das Vertrauen, das mir die FIFA mit meiner Nominierung ausgesprochen hat.
Die Frauen Fußball- WM wird Deutschland die Gelegenheit geben sich wieder als hervorragender Gastgeber zu präsentieren. Die Frauen Fußball- WM wird große Begeisterung hervorrufen und der DFB arbeitet schon jetzt mit großem Engagement an der nachhaltigen Wirkung dieser WM.
Die Frauen werden im Sommer 2011 ihr eigenes Fußballmärchen schreiben!

Frau Steinhaus, vielen Dank!