Eine neue und schöne Erfahrung

Der erfolgreiche Judoka Andreas Tölzer war Mitglied der Landesjury in Nordrhein-Westfalen.

Judoka-As Andreas Tölzer hat die Bewerbungen der Sportvereine aus Nordrhein-Westfalen bei den „Sternen des Sports“ gesichtet. (Quelle: privat)
Judoka-As Andreas Tölzer hat die Bewerbungen der Sportvereine aus Nordrhein-Westfalen bei den „Sternen des Sports“ gesichtet. (Quelle: privat)

Der Ausnahmesportler Andreas Tölzer gewann unter anderem bei den Olympischen Spielen 2012 in London die Bronzemedaille im Judo in der Gewichtsklasse ab 100 kg.  Im letzten Herbst beendete er seine Karriere als Leistungssportler. Im Interview erklärt er, warum er sofort zusagte, als er gefragt wurde, ob er Mitglied der Landesjury der „Sterne des Sports“ in Nordrhein-Westfalen sein möchte.

Sie waren Mitglied der Landesjury in Nordrhein-Westfalen für die „Sterne des Sports“ 2013. Wie kam es dazu?


Nachdem ich 2012 bei den Olympischen Spielen die Bronze-Medaille gewonnen hatte, wurde ich zur damaligen Preisverleihung der „Sterne des Sports“ in Silber in Düsseldorf eingeladen, um als prominenter Sportler mein Gesicht für den Wettbewerb zu zeigen. Dort hat man mich gefragt, ob ich nicht einmal Teil der Jury sein möchte. Und natürlich habe ich sofort zugesagt. Schließlich ist es für mich eine neue und schöne Erfahrung, darüber mitentscheiden zu können, wer bei den „Sternen des Sports“ in Nordrhein-Westfalen ganz oben auf dem Treppchen steht. Meine Karriere als Leistungssportler ist beendet und ich freue mich darüber, in möglichst vielen Bereichen meinen Horizont erweitern zu können.

Warum sind die „Sterne des Sports“ wichtig?

Die „Sterne des Sports“ sind einfach gut und wichtig, weil hier Menschen geehrt werden, die sich ehrenamtlich einsetzen. Das Ehrenamt hält den Sport in Deutschland schließlich über Wasser – wenn all diese Tätigkeiten von Hauptamtlichen durchgeführt würden, wäre das ganz sicher nicht finanzierbar. Die „Sterne des Sports“ helfen, dass die wichtige Arbeit der Ehrenamtlichen nicht vergessen wird.

Ich kann mich noch gut an meinen ersten Trainer beim Judo Club Swisttal, einem kleinen Verein mit nur 80 Mitgliedern, erinnern. Ich denke, allein dadurch weiß ich schon ungefähr einzuordnen, wie wichtig das Ehrenamt und der Breitensport sind. Der Wettbewerb richtet sich an Vereine des Breitensports, aber auch für mich als ehemaliger Leistungssportler sind die „Sterne des Sports“ interessant. Denn schließlich ist der Breitensport die Stütze des Leistungssports. In meiner Sportart, dem Judo, zum Beispiel, brauchen wir zwingend Trainingspartner. Und die kommen aus dem Breitensport. Wenn wir diese Breitensportler nicht hätten, würde vieles nicht funktionieren. Außerdem haben die meisten Hochleistungssportler im Judo in einem Breitensportverein angefangen und sind dann immer besser geworden. Die Grundsubstanz ihrer Leistung im Sport ist fast immer in einem Breitensportverein gelegt worden.

Sie haben als Jurymitglied die Bewerbungen gesichtet. Welchen Eindruck haben Sie über die Landschaft des Breitensports in Nordrhein-Westfalen gewonnen?

Unser Bundesland hat viele sehr engagierte Vereine, die sich jede Menge einfallen lassen, um beispielsweise Mitglieder zu werben. In den Vereinen passiert viel Arbeit, die man sonst eigentlich kaum oder gar nicht sieht.

Der TuS Xanten ist auf Bundesebene den 3. Platz bei den „Sternen des Sports“ ausgezeichnet worden. Warum hat die Jury in Nordrhein-Westfalen diesen Verein zuvor zum Landessieger gekürt?


Ich freue mich sehr, dass der TuS Xanten auch bundesweit so erfolgreich war. Der Verein hat einfach mit der Maßnahme „Der integrative Sportverein – Integration durch Sport“ ein gutes Programm gemacht, und wir hatten gute Gründe, ihn ins Rennen um die „Sterne des Sports“ in Gold zu schicken. Die Xantener haben ein Gesamtpaket an Maßnahmen, dass uns überzeugt hat. Mit ihren vielseitigen Ideen und deren Umsetzungen haben die Vereinsmitglieder die Integration in ihrer Stadt seit Jahrzehnten vorangetrieben und so einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag geleistet.

Können die „Sterne des Sports“ auch weiterhin auf Ihr Engagement zählen?

Ja klar, auf jeden Fall. Wenn ich angefragt werde, stehe ich gerne zur Verfügung.

(Quelle: wirkhaus)


  • Judoka-As Andreas Tölzer hat die Bewerbungen der Sportvereine aus Nordrhein-Westfalen bei den „Sternen des Sports“ gesichtet. (Quelle: privat)
    Judoka-As Andreas Tölzer hat die Bewerbungen der Sportvereine aus Nordrhein-Westfalen bei den „Sternen des Sports“ gesichtet. (Quelle: privat)