„Sterne des Sports“: Spot on Silber

Silke Kraushaar-Pielach, einst Weltklasse-Rodlerin und Felix Mehrkens, Handballer beim HSV Hamburg sprechen im Interview über ihr Engagement für die "Sterne des Sports".

De6dbde768
De6dbde768

Die letzten Preisverleihungen des Vereinswettbewerbs „Sterne des Sports“ (SdS) auf Lan-desebene sind über die Bühne gegangen. Die Landessieger erhielten den silbernen Stern – und damit die Einladung zum Finale am 24. Januar in Berlin. Wir haben mit zwei Jury-Mit-gliedern gesprochen, die im Sport zuhause sind: Silke Kraushaar-Pielach, einst Weltklasse-Rodlerin und seit 2010 Laufbahnberaterin beim Olympiastützpunkt Thüringen, und Felix Mehrkens, Handballer beim HSV Hamburg und Volksbank-Mitarbeiter.

Wie und wann seid ihr zu den „Sternen“ gekommen?

SILKE KRAUSHAAR-PIELACH: Ich bin 2010/2011 durch meine Arbeit am Olympiastützpunkt zu den „Sternen“ gekommen und seitdem auch in der Jury.

FELIX MEHRKENS: Schon vor meinem Ausbildungsbeginn bei der Hamburger Volksbank im Jahr 2016 bin ich auf die „Sterne des Sports“ aufmerksam geworden, weil Matthias Flohr (damals Profi HSV Handball) als Botschafter für die „Sterne“ unterwegs war. Umso mehr habe ich mich über die Anfrage der Volksbank gefreut, ob ich als Botschafter bereit stehen würde.

Felix, warum engagiert du dich gerade für diesen Wettbewerb?

FELIX MEHRKENS: Ich finde es unglaublich beeindruckend, was und mit welcher Leidenschaft die Vereine mit ihren ehrenamtlichen Helfern auf die Beine stellen. Dabei entstehen großartige Projekte für den Stadtteil, die Stadt oder die Region. Das alles macht diesen Wettbewerb für mich einzigartig. Die Leute hinter den Projekten haben einfach eine Bühne für ihr Engagement verdient – auch als Motivation für andere, mitzumachen oder eigene Projekte zu entwickeln.

Silke, was sind für dich entscheidende Faktoren in einer Bewerbung?

SILKE KRAUSHAAR-PIELACH: Für mich sind wichtige Aspekte: Wirksamkeit in die Gesellschaft, der Umgang mit konkreten Herausforderungen, Übertragbarkeit, bzw. Ausdehnbarkeit der Pro-jekte auf andere Bereiche, Qualität der Vernetzung und Innovation – und natürlich die Strahl- bzw. Magnetkraft – in dem Sinne, wie stark die Initiativen neue Vereinsmitglieder anziehen.

Was war in all den Jahren für dich das spannendste Projekt?

SILKE KRAUSHAAR-PIELACH: Das kann man ganz schwer sagen, es sind viele ganz tolle Be-werbungen dabei – alle auf ihre Art spannend. Besonders berühren mich dennoch immer Benefiz-Projekte, bei denen Einrichtung wie etwa ein Kinderhospiz im Fokus stehen.

In Hamburg habt ihr euch für den SC Condor als Gewinner des „Großen Stern des Sports“ in Silber entschieden, Felix. Wie hat der Verein dich persönlich überzeugt?

FELIX MEHRKENS: Die Vielfalt sowie die umfassende Umsetzung hat mich persönlich am meis-ten überzeugt. Man kann sich immer nicht vorstellen, was für ein zeitlicher Aufwand hinter allen Projekten steckt, aber das große Angebot vom SC Condor ist schon sehr beeindruckend. Auch wenn sie viel Zeit für das Projekt „opfern“ und manche Hürde zu überwinden ist, macht den Initiatoren die „Arbeit“ sehr viel Spaß. Sie sehen die glücklichen Gesichter der Menschen, für die sie etwas tun – das bestätigt jeden in seinem Engagement.

Du hast bei der Verleihung auch eine – sehr schöne und lebendige – Laudatio gehalten. Wie hast du dich darauf vorbereitet, bzw. wie gehst du an so eine Aufgabe heran?

FELIX MEHRKENS: Am Anfang stand die Idee, wie ich es überhaupt mache, also der rote Fa-den. Im Vordergrund sollte eindeutig das von mir präsentierte Projekt stehen. Und da das Gold-bekhaus ein großartiges Projekt ist, war es mir besonders wichtig, dass die Leute davon erfah-ren. Zudem wollte ich der Rede auf jeden Fall einen persönlichen Anstrich geben. Natürlich habe ich mir auch überlegt, wie ich die Laudatio am besten rüberbringen kann, inklusive Betonung, Pausen, usw. Dazu habe ich den Text mehrmals laut vorgetragen – da merkt man am besten, wie etwas klingt.

Silke, was hat dich bei eurem aktuellen Silber-Gewinner überzeugt?

SILKE KRAUSHAAR-PIELACH: Ganz ehrlich, die Einfachheit des Konzeptes. Der Verein hat ja eigens für rund 20 Geflüchtete aus Afghanistan die erste Cricket-Abteilung Thüringens gegründet und damit ein Angebot geschafften, bei dem die Einstiegshürde sehr niedrig ist. Jeder kann direkt mitmachen und ausprobieren – ohne konkrete Vereinszugehörigkeit, spezielles Vorwissen oder vorhandene sportliche Fertigkeiten. Bei diesem Projekt stand der der Spaß und die Integration im Vordergrund. Ganz unkompliziert, ganz unvoreingenommen – so kann`s funktionieren.

Wie laufen bei euch jeweils die Jurysitzungen ab? 

FELIX MEHRKENS: In Hamburg treffen wir uns in großer Runde. Vorab erhalten wir eine kurze Beschreibung der Projekte, so dass sich jedes Jurymitglied schon mal einen Eindruck verschaffen kann. Bei der Jurysitzung selbst liest sich jeder die Bewerbungen in Ruhe durch und bewertet diese. Am Ende wird in einem gemeinsamen Austausch herausgearbeitet, welches Projekt die meiste Zustimmung gefunden hat. In diesem Jahr stand für uns der Sieger sofort fest.

SILKE KRAUSHAAR-PIELACH: Ca. acht bis zehn Wochen vor der Verleihung treffen sich alle Jurymitglieder beim Landessportbund, wo jeder für sich die Bewerbungsmappe anhand der Bewertungskriterien durchgeht und Punkte vergibt. Nach Addition aller Ergebnisse werden die Plätze vergeben, die aber alle dann nochmal besprochen und diskutiert werden.

Wie werbt ihr in eurem Umfeld für die „Sterne“?

FELIX MEHRKENS: Dadurch, dass ich auf den Plakaten in den Filialen der Hamburger Volks-bank zu sehen war, wurde ich oft auf die „Sterne des Sports“ angesprochen und konnte den Interessenten den Wettbewerb näherbringen. Außerdem habe ich Inhalte rund um den Wettbewerb auf meinen sozialen Kanälen geteilt. Ich engagiere mich sozusagen analog und digital.

SILKE KRAUSHAAR-PIELACH: Da ich ja im Sport arbeite und auch regelmäßig Kontakt zu den Vereinen habe, kann ich sie quasi fortlaufend in ihren Vorhaben bestärken und vermitteln, dass die „Sterne des Sports“ eine tolle Sache sind und es sich lohnt, sich zu bewerben. Den Erfolg des Wettbewerbs sieht man ja auch an den jährlich steigenden Bewerberzahlen.

(Quelle: DSB/SdS)


  • De6dbde768