Roter Teppich für das ehrenamtliche Engagement im Sport

Kamerateams, Fotografen und Reporter aus dem gesamten Bundesgebiet hatte es am vergangenen Montag zur DZ BANK am Brandenburger Tor gezogen. Sie alle waren auf der Jagd nach den besten Fotos und ersten Interviews mit den Bundessiegern der „Sterne des Sports“ in Gold 2010. Der mit 10.000 Euro dotierte erste Platz ging an das Karate-Team Reutlingen e.V., das mit seinem Angebot „Drachenstark“ nicht nur Bewegung, sondern auch Lesekompetenz fördert. Die Bewerbung hatte die Bezirkvereinigung der Volksbanken Raiffeisenbanken im Kreis Reutlingen angenommen.

19 funkelnde „Sterne“ des Breitensports

Insgesamt schafften 19 Sportvereine über Siege auf lokaler und regionaler Ebene den Sprung ins Bundesfinale: „Sie alle sind Gewinner, unabhängig davon, auf welchem Platz sie am Ende landen“, betonte Katrin Müller-Hohenstein als sie die feierliche Preisverleihung eröffnete. Die ZDF-Sportmoderatorin führte dieses Jahr schon zum dritten Mal durch die Gala der „Sterne des Sports“ in Gold.

DOSB-Präsident Thomas Bach ergänzte: „„Für unsere Vereine ist diese Veranstaltung das Schaufenster unseres gesellschaftspolitischen, sozialen Engagements. Die Vereine haben sich auf der regionalen und lokalen Ebene des Preises beworben. Sie haben auf diesem Weg viel Aufmerksamkeit erhalten und auch den einen oder anderen Euro für die Vereinskasse erwirtschaftet. Wir können durch die `Sterne des Sports´ zeigen, was der Sport imstande ist zu leisten und was er zum Gelingen unserer Gesellschaft beitragen kann.“

Auch der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) Uwe Fröhlich lobte die Verdienste der Sportvereine für das gesellschaftliche Zusammenleben: „„Dies ist die siebte Auszeichnung der `Sterne des Sport´ in Reihe. Wir sind stolz darauf, gemeinsam mit dem DOSB diesen Preis ausrichten zu dürfen. Wir sind eine wertebasierte Bankengemeinschaft. Es ist uns wichtig, soziales und ehrenamtliches Engagement zu fördern.“ Er hofft darauf, dass dieses Jahr noch mehr Sportvereine motiviert werden können, sich um die „Sterne des Sports“ zu bewerben. In der Wettbewerbsrunde 2010 waren rund 3000 Maßnahmen bei den Volksbanken Raiffeisenbanken gemeldet worden.

Wulff: Das ehrenamtliche Engagement ist mit Geld nicht aufzuwiegen

Für Bundespräsident Christian Wulff war die Veranstaltung eine Premiere. Zum ersten Mal zeichnete er gemeinsam mit DOSB-Präsident Bach und BVR-Präsident Fröhlich die 19 Sportvereine aus. Gut gelaunt schüttelte er allen Vereinsvertretern die Hand und bedankte sich bei ihnen für ihre wichtige ehrenamtliche Arbeit: „Wir können mit dem Sport dafür sorgen, dass viele Probleme gar nicht erst auftreten. Wir werden uns alle länger gesund halten müssen, weil wir immer älter werden. Dazu dient der Sport. Außerdem müssen wir lernen, miteinander auszukommen: alte Menschen, junge Menschen, Behinderte, Nichtbehinderte und Menschen aus anderen Kulturen. Das gelingt im Sport und ganz besonders über Breite. Das leben die Ehrenamtlichen im Sport vor. Dieses freiwillige, uneigennützige Engagement ist mit Geld nicht aufzuwiegen.“

Christian Wulff selbst hält sich mit Basketball fit, immer dann, wenn es sein Terminkalender erlaubt. Mit Blick auf die Medien warb der Bundespräsident dafür, die Bandbreite des Sports auch im Fernsehen abzubilden und nicht immer nur den Fußball in den Mittelpunkt zu stellen.

Knappe Sache

Diesen Wunsch hatten ihm die „Sterne des Sports“-Finalisten bereits erfüllt: Die Bewerbungen reichten von Gesundheits- und Familiensport über Biathlon, Kampfkünste und Tanzen bis hin zu Wassersport, Leichtathletik und Handball. Natürlich durften Fußballangebote nicht fehlen und auch eine Schützengesellschaft war in der Endrunde vertreten.

Die Bundesjury hatte bei der Wahl des Bundessiegers keine leichte Aufgabe. Die vorderen Plätze waren auch dieses Jahr wieder heiß umkämpft. Am Ende kamen hinter dem Karate-Team Reutlingen der Judo Club Folsterhöhe Alt-Saarbrücken 1999 e.V. (eingereicht bei der Volksbank Saarlouis eG) und der SV Rot-Weiß Viktoria Mitte 08 e.V., der sich bei der Berliner Volksbank eG beworben hatte, aufs Treppchen. Sie konnten sich über Siegprämien von 7.500 Euro und 5.000 Euro freuen.

„Das Rennen zwischen den ersten drei Plätzen war so eng, dass wirklich nur Kleinigkeiten über die Reihenfolge entschieden haben“, sagte der „Sterne des Sports“-Botschafter Fabian Hambüchen nach der Siegerehrung. „Man kann wirklich allen gratulieren. Ich freue mich, dass ich die Menschen kennen gelernt habe, die hinter diesen kreativen Ideen stehen und bin schon gespannt aufs nächste Mal.“