PITFIT-Fitnesstraining für Senioren 60+

Den Wechsel der Jahreszeiten hautnah spüren und den Reiz der Natur erleben, das ist für Peter Reuß und die anderen Mitglieder von PITFIT ein ganz wichtiges Element ihres Sports. Seit 15 Jahren treffen sich die rund 30 Frauen und Männer am Mittwochmorgen um 8.30 Uhr ganzjährig draußen an der frischen Luft, um zu trainieren.

Gut für Körper und Geist

„Das Bewegungstraining im Freien und bei jedem Wetter stärkt das Immunsystem, das bestätigen sportmedizinische Erkenntnisse. Außerdem ist es gut für die Psyche“, erklärt Peter Reuß. Der 79-Jährige war bis zu seiner Pensionierung an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe tätig und hat Sportlehrer ausgebildet. Aber auch im Ruhestand hat er seine Leidenschaft für den Sport nicht aufgegeben. „Beim Training sollte man sich von der Natur inspirieren lassen“, meint Peter Reuß. „Wenn Sie zum Beispiel beobachten, wie sich eine Katze oder ein Hund verhalten, wenn sie aus dem Schlaf aufwachen, dann können Sie sehen wie wichtig das Dehnen für den Körper ist. Dafür braucht man keinen Stretching-Trainer“, fasst er zusammen und lächelt.

Bei seinem Trainingskonzept für Senioren 60+, das er entwickelt und zusammen mit der ganzen Gruppe über die Jahre perfektioniert hat, achtet er vor allem darauf, die Übungen an die Bedürfnisse der älteren Generation anzupassen: „Im Alter sollte man die Ausdauer trainieren, um das Herz- und Kreislaufsystem zu stärken. Außerdem muss man dafür sorgen beweglich zu bleiben, zum Beispiel durch Gymnastik. Auch die Kraft lässt nach, deshalb machen wir Muskeltraining und Kräftigungsübungen und wir schulen unsere Koordination durch Gleichgewichts- und Orientierungsübungen, um uns schnell zurechtzufinden“, sagt Peter Reuß. „Am wichtigsten ist es aber, dass das Training Spaß macht. Denn wer keinen Spaß am Sport hat, der gibt schnell wieder auf.“

Bei PITFIT hat es in den vergangenen 15 Jahren keinen einzigen gegeben, der aufgehört hat. Fünf Mitglieder müssen inzwischen aus Altersgründen auf den Sport verzichten, sind aber bei Treffen und Feiern immer noch dabei. „Der soziale Zusammenhalt ist ein ganz wichtiger Aspekt“, so Peter Reuß. „Wenn wir Wanderungen machen, biete ich oft zwei verschiedene Routen an oder die, die nicht mit wandern können, stoßen dann am Ziel zu uns und wir sitzen noch gemütlich beisammen.“

Die Regel der drei S

Für Peter Reuß war es von Anfang an wichtig, dass Ehepaare gemeinsam beim Sport im Freien mitmachen. Deshalb hat er auch gezielt in der PITFIT-Gruppe dafür geworben, den Partner oder die Partnerin mitzubringen. Anders als bei den jüngeren Sportlern spielen beim Seniorensport die Konkurrenz und der Wettkampf keine Rolle mehr, findet der Sportpädagoge. Es geht vor allem um die Freude an der Bewegung. „Ich habe versucht, meine Gruppe zur Selbstständigkeit zu erziehen und auch neue Übungsleiter und Trainer heranzuziehen, die das Programm auch ohne mich fortsetzen“, betont Peter Reuß. Auch wenn er selbst noch davon träumt, einen der hohen Gipfel im Himalaya zu erklimmen, wird er wohl aus Vernunftgründen darauf verzichten und sich für moderatere Bergtouren entscheiden. Dabei orientiert er sich an der „Regel der drei S“, die ihm ein Bergführer aus Zermatt ans Herz gelegt hat: „Man muss ins Schwitzen kommen, ein wenig schnaufen müssen und Spaß haben.“

Spaß verspricht auch das Bundesfinale um die „Sterne des Sports“ in Gold 2013, bei dem am 13. Januar in Berlin Bundeskanzlerin Angela Merkel die Bundessieger auszeichnen wird. 18 Sportvereine sind eingeladen. Für Baden hat sich als Landessieger die Sportgemeinschaft Eichenkreuz Karlsruhe e.V. mit ihrem PITFIT-Training qualifiziert. Die Bewerbung ging an die Volksbank Karlsruhe eG. Peter Reuß freut sich schon auf die Begegnung mit der Kanzlerin und die große Abschlussgala.

(Quelle: wirkhaus)