„Darf ich bitten?“ - In Münster fegen Rollstuhlfahrer über das Tanzparkett

Rock´n Roll im Rollstuhl - das geht! Den Beweis liefert „Die Residenz Münster“ jeden Mittwoch. Um 19:00 Uhr treffen sich hier tanzbegeisterte Rollstuhlfahrer und „Fußgänger“ - und leben ihre gemeinsame Leidenschaft aus. Davor haben schon die „Cool Movies“ trainiert: Jugendliche mit Handicap probieren vom Break Dance bis zum Walzer alles aus, was ihnen gefällt. Sie studieren gemeinsame Choreografien ein, die sie dann bei Festen und Gastauftritten vorstellen.

Tanzen ist ein Ausdruck von Lebensfreude, fördert die Gesundheit und stellt Kontakte zwischen Menschen her. Von dieser Überlegung ging „Die Residenz“ in Münster aus als sie ganz gezielt zwei Tanz-Trainingsgruppen für Menschen mit und ohne Behinderung eingerichtet hat: „Die Cool Movies“ - und die „Rock´n Rollis“. Für die passenden Rahmenbedingungen wurde gesorgt: Das Tanzsportzentrum ist barrierefrei. Außerdem hat „Die Residenz“ Trainerinnen mit entsprechender Zusatzausbildung im Bereich Rollstuhltanz und Rehabilitationssport. Eine von ihnen, Juliane Pladek-Stille, war früher selbst eine erfolgreiche Turniertänzerin.

Das Tanzen verbindet aber nicht nur Menschen mit und ohne Behinderung, sondern auch junge und alte Tanzfans: Der integrative Tanznachmittag gehört seit der Premiere 2004 fest zum Jahresprogramm „Der Residenz“ - und alle von 18 bis 80 freuen sich schon immer Wochen im Voraus auf den Termin, die Gruppen feilen bis zuletzt an ihren Auftritten.

Dieses umfassende Integrations-Konzept hat die Jury der „Sterne des Sports“ in Nordrhein-Westfalen überzeugt. Sie wählte „Die Residenz Münster“ mit ihrem Tanzangebot für Menschen mit und ohne Handicap unter die ersten drei des diesjährigen Wettbewerbs. Somit erhält der Verein einen der begehrten „Sterne des Sports“ in Silber.