Sporttaucher aus Adlershof sind wahre Umwelt-Engel

Es gibt unzählige Filme, Poster oder Sketche, die folgende Situation darstellen: Ein Angler steht stundenlang am See. Als er endlich einen „Biss“ hat, ist es statt des erhofften Fisches aber nur ein Gummistiefel, eine alte Toilettenbrille oder ein Autoreifen.

Was oft als lustig dargestellt wird, ist allerdings traurige Realität.
Immer mehr Gewässer sind stark verunreinigt, und viele von uns ahnen kaum, was auf den Böden vieler Seen alles schlummert. Genau dem geht der Tauchsportklub Adlershof im Pro Sport Berlin 24 e.V. auf den Grund. Bereits in der Ausbildung ist der Umwelt- und Naturschutz fester Bestandteil. So werden im TSK Adlershof schon Jugendliche mit dem respektvollen Umgang mit der Natur vertraut gemacht.

Was macht eine Nähmaschine unter Wasser?

Seit fast zwanzig Jahren fischen die Taucher vom TSK Adlershof in Berliner und Brandenburger Gewässern nach Müll. Dabei staunen die Aktiven oft selbst, was sie alles nach oben holen. Fahrräder, Fernsehgeräte, Benzinfässer, Nähmaschinen, Panzerschränke und sogar alte Raketen-Transportbehälter kamen bereits zu Tage. Um diesen Müll fachgerecht zu entsorgen, werden die Umwelttaucher von der Berliner Stadtreinigung unterstützt.

Während zu Beginn noch fast eine LKW-Ladung zusammen kam, wenn die Taucher dem Müll auf den Spuren waren, wurde es mit den Jahren immer weniger. Ein riesiger Erfolg für die Umwelttaucher aus Adlershof, die mit ihren spektakulären Aktionen ganz sicher das Umweltbewusstsein vieler Anrainer geweckt haben.

Für dieses herausragende Engagement zum Schutz der Umwelt entschied die Berliner Jury, dem Tauchsportklub Adlershof im Pro Sport Berlin 24.e.V. den „Großen Stern des Sports“ in Silber zu verleihen. Die Berliner Volksbank übergab den Vereinsvertretern dafür einen Scheck in Höhe von 4.000 Euro und schickt sie damit ins Bundes-Finale der „Sterne des Sports“.

Sternenglanz unter der Glaskuppel

Die feierliche Preisverleihung fand am 20. Oktober im Atrium der Zentrale der Berliner Volksbank eG in der Budapester Straße statt. Insgesamt sechs Vereine waren eingeladen - die Top 6 aus insgesamt 79 Bewerbern.
Für Carsten Jung, Mitglied des Vorstandes der Berliner Volksbank, eine deutliche Steigerung. „In diesem Jahr haben sich rund 20 Sportvereine mehr beworben als im Vorjahr. Und auch die Qualität der eingereichten Bewerbungen ist gestiegen. Angebote zur Gewaltprävention bei Kindern und Jugendlichen durch Sport waren eindeutig der Schwerpunkt innerhalb der sechs Bewerbungskategorien.“

Genau damit überzeugte auch der Zweitplatzierte. Der ASV Moabit Basketball e.V. vermittelt mit seinem Angebot „Gib Gewalt einen Korb“ Werte wie Höflichkeit, Toleranz und Teamgeist. Vereinsmitglieder gehen auch in Grundschulen und Freizeiteinrichtungen, um über Gewaltprävention zu sprechen. Dafür erhielt der ASV den „Stern des Sports“ in Silber und 2.500 Euro Preisgeld.

Den dritten Platz und 1.500 Euro Preisgeld erhielt die SG Neukölln e.V. für ihr Angebot „Lip 29“. Aus einer ehemaligen Hausmeisterwohnung wurde durch den Einsatz ehrenamtlichen Helfer ein Kinder- und Jugendtreff. Dort können Hausaufgaben erledigt werden und die Kinder bekommen bei Bedarf Nachhilfe. Aber auch Bastelstunden oder Feste stehen auf dem Plan. Selbst Nichtmitglieder kommen gern und lernen so den Verein und das Gemeinschaftsgefühl kennen.

Die Jury unter Leitung der Berliner Volksbank und des Landessportbundes Berlin vergab weiterhin drei dritte Plätze und jeweils 500 Euro Preisgeld an Sultans e.V. (Vier-Phasen-Modell gegen Gewalt und für Toleranz), den Klub am Rupenhorn e.V. (Kinder und Jugendliche für die Vereinsarbeit gewinnen), beide aus Charlottenburg- Wilmersdorf, sowie Menschen in Bewegung e.V. (Gewaltprävention für Schüler) aus Spandau.