Merkel: Reiches Land, weil viele Menschen ehrenamtlich tätig

Bundeskanzlerin Merkel hat den Wert des ehrenamtlichen Engagements für die Gesellschaft hervorgehoben: „Wir sind ein sehr reiches Land, dadurch, dass sehr, sehr viele Menschen ehrenamtlich tätig sind.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel verleiht die Sterne des Sports 2011. Foto: Kai Bienert und Meike Engels
Bundeskanzlerin Angela Merkel verleiht die Sterne des Sports 2011. Foto: Kai Bienert und Meike Engels

Ihre Unterstützung für das Ehrenamt im Sport macht die Regierungschefin alle zwei Jahre bei der Verleihung der Sterne des Sports von DOSB und Volksbanken und Raiffeisenbanken deutlich. Mit den Sternen werden Sportvereine für ihr soziales Engagement ausgezeichnet. Die jährlich vergebenen Preise werden abwechselnd von Bundeskanzlerin und Bundespräsident überreicht.

In ihrem aktuellen Opens external link in new windowPodcast sagte Merkel weiter: „Ehrenamt bereichert und drückt etwas aus. Wir sind freie Menschen, aber nicht frei von etwas – also dass wir nichts tun müssen – sondern wir sind frei, uns für etwas zu entscheiden. Deshalb bin ich auch immer wieder fasziniert, dass Menschen sich so unterschiedlich entscheiden, wo sie sich engagieren und wie sie sich engagieren.“

Rund ein Drittel der Deutschen ist mittlerweile ehrenamtlich tätig, Tendenz steigend. Allein im Sport gibt es 8,85 Millionen Ehrenamtliche und freiwillig Engagierte – so viele wie in keinem anderen gesellschaftlichen Bereich. Aus Sicht von Merkel braucht es vor allem Anlaufstellen und Plattformen, um Menschen den Einstieg ins Ehrenamt zu erleichtern. „Das A und O ist die Frage, wo muss ich hin in meiner Kommune, wenn ich mich ehrenamtlich engagieren will?“

Darüber hinaus stellte die Kanzlerin in dem fünfminütigen Interview klar: Die Freiwilligenarbeit ist kein Lückenbüßer für vernachlässigte staatliche Fürsorgepflicht. In manchen Bereichen seien staatliche Strukturen notwendig, in anderen dagegen sei die Grenze zwischen staatlicher Pflicht und zusätzlichem Engagement nicht leicht zu ziehen. „Es gilt das Subsidiaritätsprinzip, wenn es also einen freiwilligen Träger gibt, dann ist der Staat auch aufgefordert, diesem eine Chance zu geben. Aber auch dabei werden immer wieder hauptamtliche Kräfte benötigt – das Ehrenamt darf keine Sparbüchse sein.“

(Quelle: DOSB)


  • Bundeskanzlerin Angela Merkel verleiht die Sterne des Sports 2011. Foto: Kai Bienert und Meike Engels
    Bundeskanzlerin Angela Merkel verleiht die Sterne des Sports 2011. Foto: Kai Bienert und Meike Engels