„Der 13. Januar 2014 hat sich für immer in mein Gedächtnis eingeprägt.“

Es ist der entscheidende Moment beim „Oscar des Breitensports“ – wenn der Umschlag geöffnet und der Name des Bundessiegers verlesen wird. Drei Sportvereine standen am 13. Januar in der Berliner DZ BANK auf der Bühne. Sie wussten, einer von ihnen würde gleich aus den Händen von Vizekanzler Sigmar Gabriel, der für Bundeskanzlerin Angela Merkel nach ihrem Skiunfall eingesprungen war, den „Großen Stern des Sports“ in Gold 2013 entgegennehmen. Und am Ende strahlte der erste Vorsitzende des TSV SCHOTT Mainz Dr.-Ing. Udo Ungeheuer in die Kameras. Sein Verein wurde für die Bewerbung „Kindersport-Akademie als Basis einer ganzheitlichen Jugendförderung“ mit dem ersten Platz der ausgezeichnet.

Mindestens so schön wie ein wirklich wichtiger Sieg beim Fußball

„Wir Vereinsvertreter, die im Publikum saßen, haben uns erst einmal abgeklatscht. Kurz vorher, als der entscheidende Moment noch bevorstand, habe ich mein Herz schlagen gespürt und als wir tatsächlich als Bundessieger feststanden, habe ich mich einfach nur riesig gefreut“, beschreibt Till Pleuger seine Gefühle bei der Preisverleihung der „Sterne des Sports“ in Gold 2013. „Der Tag hat sich für immer in mein Gedächtnis eingeprägt. Der Erfolg war mindestens so schön, wie der Sieg bei einem entscheidenden Spiel“, ergänzt der Projektmanager der Kindersport-Akademie, der selbst passionierter Fußballer und Tennisspieler ist.

Dabei kam der Erfolg nicht völlig überraschend, gibt Till Pleuger zu. Denn schon im Vorfeld der Veranstaltung gab es vermehrt Anfragen von Kamerateams und Journalisten, die sich um Interviewtermine bemühten. „Aber dass wir am Ende ganz vorne landen würden, damit rechnet man natürlich nicht.“

Der TSV SCHOTT Mainz war mit vier Vereinsvertretern nach Berlin gefahren, begleitet von der Mainzer Volksbank eG, bei der der Verein die Bewerbung für Deutschland wichtigsten Breitensportpreis abgegeben hatte: Neben dem Vorsitzenden Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer und Till Pleuger waren der zweite Vorsitzende des Vereins Kurt Winter und der Sportliche Leiter der Kindersport-Akademie Matthias Ströher dabei.

Till Pleuger hatte sein Handy während der Preisverleihung ausgeschaltet, als er es danach wieder anmachte, hat es fünf Minuten lang nur gepiept – so viele SMS-Nachrichten und Anrufe waren schon bei ihm eingegangen. „Viele von unseren Vereinskollegen und Freunden hatten die Preisverleihung im Live-Stream verfolgt. Sie wollten uns natürlich auch persönlich gratulieren“, sagt Till Pleuger.

Stippvisite im Reichstag

Doch um Anrufe anzunehmen, blieb der Vereinsdelegation des TSV SCHOTT Mainz – mit rund 4.400 Mitgliedern der größte Breitensportverein in Rheinland-Pfalz – wenig Zeit. Kaum war die Preisverleihung vorbei, mussten die Bundessieger am laufenden Band Interviews geben.

Um 14 Uhr stand dann schon der nächste Termin auf dem Programm: Gemeinsam mit dem Todtglüsinger SV von 1930 (begleitet von der Volksbank Lüneburger Heide eG), der auf dem zweiten Platz landete und den Turn- und Sportfreunden Xanten 05/22 (mit der Volksbank Niederrhein eG als Partnerbank), die als dritter aufs Treppchen kamen, ging es für die Bundessieger zum Empfang beim Sportausschuss im Deutschen Bundestag, verbunden mit einer Führung durch das Reichstagsgebäude und die Besichtigung der Kuppel. Gegen 17.30 Uhr ging dann schon der Flug zurück.

„Natürlich haben uns in den Tagen danach viele auf den Erfolg bei den ‚Sternen des Sports’ angesprochen. Wir haben den Bundessieg nämlich auch über unsere Homepage und Facebook kommuniziert. Außerdem sind viele Eltern aus der Region durch die Medienberichte im Zusammenhang mit dem Wettbewerb auf uns aufmerksam geworden, z.B. durch einen ausführlichen Bericht der Landesschau für Rheinland-Pfalz des SWR. Unsere Warteliste für die Kindersport-Akademie ist seitdem deutlich gewachsen und jetzt noch länger, als sie es ohnehin schon war“, beschreibt Till Pleuger die Ereignisse.

Eindrücke, die in Erinnerung bleiben

Ihn selbst hat bei den „Sternen des Sports“ in Gold 2013 am meisten Nicole Hofmann beeindruckt. Die junge Frau mit geistigem und körperlichem Handicap hat sich auch durch das Judotraining beim Budo Club Mühlheim zu einer selbstbewussten Sportlerin entwickelt, die sich mit ihrem Sprachcomputer gerne an Gesprächen beteiligt und Interviewfragen von Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein beantwortete. „Ich fand die ganze Atmosphäre bei der Veranstaltung toll. Man hat sich freundschaftlich gratuliert und viele interessante Gespräche geführt, die man aber leider aufgrund der kurzen Zeit nicht vertiefen konnte“, meint Till Pleuger.

Die 10.000 Euro Siegprämie für den Bundessieg sollen auf jeden Fall der Kindersport-Akademie zugute kommen, z.B. über den Kauf neuer Sportgeräte oder Qualifizierungsmaßnahmen für die Trainer. „Wir sehen die Kindersport-Akademie als Basis für die ganzheitliche Jugendarbeit unseres Vereins, deshalb ist die Auszeichnung bei den ‚Sternen des Sports’ ein Preis für alle Abteilungen im TSV SCHOTT Mainz“, unterstreicht Till Pleuger. „Denn ohne die qualitativ hochwertige Arbeit in den Abteilungen könnten wir die Grundlagen, die wir mit der Kindersport-Akademie legen, gar nicht fortführen. Nur weil sie genau wie wir in der Kindersport-Akademie diese hohe Qualität halten, sind wir als Verein so erfolgreich.“

(Quelle: wirkhaus)